Das iPad im Test
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/07
Des Testers Skepsis gegenüber dem iPad war gross und hat sich im Prinzip bewahrheitet: Wozu braucht jemand ein iPad, der im Minimum bereits ein Notebook und ein i- oder sonstiges Smartphone sein Eigen nennt? Niemand. Und trotzdem ist das neueste Apple-Erzeugnis zu Recht ein Riesenrenner. Zwei wesentliche Gründe sprechen dafür.
Erstens: Apple schafft es mit dem iPad, auch in das skeptischste Gesicht nach Sekunden ein erstes Lächeln zu zaubern. Dies, weil einfach alle Funktionen ein bisschen hübscher, besser, einfacher, cooler und vor allem intuitiver gemacht sind als bei der Konkurrenz. Es ist unbestritten: Was die Bedienung eines Geräts mit den Fingern angeht, ist das iPad eine Klasse für sich.
Und zweitens: Das iPad ist blitzschnell und immer verfügbar. Ohne gross auf die Hardware-Funktionen eingehen zu wollen – aber Apples A4-Chip leistet Grossartiges. Man wartet auf nichts, es ruckelt nichts, es finden sich keine Macken. Ausserdem, und das scheint an dieser Stelle der grösste Vorteil des iPad, ist das Gerät auf Knopfdruck verfügbar. Im Notebook-Bereich wird schon seit Ewigkeiten versucht, mit irgendwelchen Tricksereien beim OS oder mit Flash-Speicher eine Art Instant-On-Funktion hinzubekommen, so dass der User zumindest kurz die Mails checken oder im Internet surfen kann. Beim iPad ist dies kein Problem, und der Akku scheint dabei ewig zu halten. Nach einer Woche, in der jeden Abend kurz Mails ab- und einige Internetseiten aufgerufen wurden, steht der Akku noch immer bei über 60 Prozent.
Klar: Das iPad hat eine Fülle von Schwächen. Dass es keine Flash-Videos abspielen kann, auf iTunes angewiesen ist und USB-Erweiterungen nur via Zusatzadapter zulässt, sind nur drei davon. Doch all das rückt aufgrund der genannten Pluspunkte weit in den Hintergrund. Brauchen tut man ein iPad zwar immer noch nicht. Doch wer einmal vom iPad-Virus gepackt wurde, will das Teil nicht mehr hergeben – selbst der grösste iPad-Skeptiker nicht.
(mw)