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Die Office-Evolution von Microsoft
Quelle: Vogel.de

Die Office-Evolution von Microsoft

Das neue Office 2010 ist da. Microsofts Bürosoftware-Suite ist deutlich schneller und um einige neue Funktionen und Tools umfangreicher geworden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/06

     

Etwas mehr als ein halbes Jahr nach Windows 7 hat Microsoft am 12. Mai die neueste Ausgabe seiner Bürosoftware-Suite Office offiziell lanciert. Wie die Marktforscher und Analysten von Forrester Research herausgefunden haben, plant bereits ein Drittel der Unternehmen in den kommenden 12 Monaten ein Upgrade auf Office 2010. 39 Prozent dieser Unternehmen versprechen sich dadurch wesentliche Vorteile fürs Business, für 52 Prozent ist der Upgrade Bestandteil des Lizenzprogramms und 19 Prozent führen den Wechsel gleich im Rahmen eines neuen Hardware-Rollout durch.


Swiss IT Magazine nimmt sich dieser bereits sehr grossen Nachfrage nach Office 2010, die in den kommenden Wochen und Monaten noch stark wachsen wird, mit einer dreiteiligen Artikel-Serie an. Zum Start erhalten Unternehmen und Heimanwender im folgenden Artikel alle nötigen Informationen, die beim Kauf von Office 2010 relevant sind. Dazu gehören die wichtigsten, Suite-übergreifenden Neuerungen, Tools, Preise, Systemvoraussetzungen oder Updatemöglichkeiten.



Vor dem Kauf

Zuerst eine schlechte Nachricht: Office 2010 ist derzeit erst für Unternehmen erhältlich. Wann Heimanwender in den Genuss des neuen Office kommen werden, ist noch nicht definitiv bekannt. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll es aber ab 15. Juni so weit sein.


Mit Office 2010 hat Microsoft potentiellen Käufern die Auswahl etwas erleichtert, indem das Lineup verkleinert wurde. Die Ultimate- und Enterprise-Edition wurde gestrichen. Die 2010er Ausgabe gibt es nun noch in sechs Versionen, alle 32- oder 64-Bit (siehe Tabelle «Editionen und Preise»). Daneben gibt es das neue Office auch noch als kostenlose, allerdings eingeschränkte und vorinstallierte Starter-Ausgabe mit Word und Excel. Diese kann übrigens mittels Product Key Card jederzeit in eine der anderen Versionen konvertiert werden.


Apropos Product Key Card: Erstmals bietet Microsoft neben der normalen Box-Version die Office-2010-Retail-Versionen auch in diesem neuen Format an, und das zu deutlich günstigeren Preisen. Das Installa-tionsmedium muss man sich in diesem Fall direkt bei Microsoft herunterladen. Ausserdem ist das Produkt nur für eine einzige Installation an einem Arbeitsplatz lizenziert und kann nicht auf einen weiteren PC übertragen werden.


In allen käuflichen Versionen enthalten sind die Kern-Applikationen Word, Excel, Powerpoint und neu auch Onenote. Für Unternehmen sind vor allem die Versionen Standard, Professional oder Professional Plus bestimmt, die je nachdem als Retail-Edition oder nur als Volumenlizenz-Version erhältlich sind. Kleinere Firmen kommen sicher auch mit Home and Business aus.

Bezüglich der Systemvoraussetzungen braucht man sich beim Kauf praktisch keine Gedanken zu machen. Office 2010 läuft auf jedem modernen PC mit Betriebssystem ab Windows XP SP3. Die minimalen System-voraussetzungen von Microsoft sind wirklich minimal. Einzig beim Festplattenspeicherplatz gibt es gewisse Änderungen gegenüber den Vorgängerversionen: Office 2010 ist hungriger und benötigt insgesamt 3,5 GB Speicherplatz.


32- oder 64-Bit?

Viele werden sich die Frage stellen, ob sie Office 2010 als 32- oder 64-Bit-Version kaufen beziehungsweise installieren sollen. Von der Ausstattung her gibt es überhaupt keine Unterschiede. Wer keine Datenbank-Files oder Excel-Spreadsheets, die grösser als 2 GB sind, bearbeitet, hat eigentlich keinen Grund, sich für 64-Bit zu entscheiden, auch wenn er beispielsweise eine 64-Bit-Version von Windows 7 installiert hat. Im Gegenteil: Mit 32-Bit fährt man derzeit besser, da viele Office-Add-Ins noch nicht mit 64-Bit arbeiten können, weil sie für 32-Bit-Umgebungen geschrieben wurden.


Wie sieht es bezüglich der Update- und Upgrademöglichkeiten aus? Es führt kein Weg an einer kompletten Neuinstallation von Office 2010 vorbei, dementsprechend gibt es auch keine günstigen Upgrade-Editionen. Mit einer Ausnahme: Kunden, die nach dem 5. März 2010 Office 2007 gekauft haben oder kaufen, erhalten im Rahmen eines Technologie-Garantie-Programms in einigen Fällen eine kos-tenlose Office 2010 Edition. Mehr Infos dazu gibt’s auf www.office.com/techg.



Allgegenwärtige Ribbons

Vor dem Kauf von Office 2010 steht natürlich auch die Frage im Mittelpunkt, was die neueste Version der Bürosoftware-Suite denn zu bieten hat. Wir wollen in diesem Artikel nur einige der bedeutendsten, Suite-übergreifenden Neuerungen erläutern, auf die einzelnen Applikationen und die darin enthaltenen neuen Features wird dann in den kommenden zwei Artikeln eingegangen.


Office 2010 ist gegenüber Office 2007 insgesamt keine Revolution, eher eine Evolution. Man könnte es vergleichen mit dem Verhältnis von Windows 7 zu Windows Vista. Es wurde viel unter der Haube gearbeitet, einiges aufpoliert und vor allem die Performance merklich verbessert. Office 2010 ist wirklich schnell. Im Vergleich mit dem Vorgänger Office 2007 starten die einzelnen Programme beim erstmaligen Aufruf deutlich schneller.


Für einige mag es ein Schock sein, andere wird es freuen: Die mit Office 2007 eingeführte neue Menüführung mit den Ribbons wurde in Office 2010 beibehalten und ist ab sofort in jedem Programm, also neu beispielsweise auch in Outlook, enthalten. Wer noch Office 2003 oder älter einsetzt, wird sich also unweigerlich von der alten Menüführung trennen müssen, sofern er nicht zu einer Office-Alternative greift. Die Ribbons, die optisch etwas aufgefrischt wurden, lassen sich neu mit einem Set von Customization Tools auch individuell anpassen. Man kann einzelne Elemente ausblenden, sie verschieben, umbenennen und vieles mehr. Die einmal vorgenommenen Einstellungen lassen sich auch exportieren.


Backstage mit Office 2010

In Office 2010 sind weiter die runden Buttons oben in der Menüliste verschwunden und durch kleine Reiter namens «Datei» in den Farben der Programme ersetzt worden. Ein Klick auf diese neu gestalteten Buttons führt in den neuen Backstage-Bereich, der für alle Programme von Office 2010 eingeführt wurde. Alles, was nicht direkt für die Bearbeitung eines Dokumentes gebraucht wird, hat Microsoft hier zusammengefasst. Backstage findet man alle Dokumenteninformationen, die verschiedenen Menüpunkte fürs Drucken, Optionen für das Speichern und Senden sowie vieles mehr. Auch die Befehle «Öffnen», «Speichern» oder «Schliessen» und die Hilfe verbergen sich hier. Damit schafft Microsoft mehr Übersicht, Ordnung und beschleunigt die Navigation, weil so deutlich weniger neue Fens-ter und Menüs geöffnet werden müssen.


Im neuen Backstage-Bereich verstecken sich auch einige neue Collaboration-Features der neuen Office-Suite. Office 2010 arbeitet eng mit Microsofts Internet-Storage-Dienst Live Skydrive zusammen. Dokumente lassen sich aus Word, Excel und Co. so direkt ins Web speichern (siehe Screenshot auf der linken Seite). Weiter besteht auch die Option, die Dateien neu direkt via Sharepoint zu veröffentlichen. Mehr zu diesen und vielen weiteren Collaboration-Features lesen Sie dann aber im nächsten Teil unserer Office-Serie, der sich ausführlich dem Thema Communication und Collaboration sowie auch den neuen Office Web Apps und dem neu in allen Editionen erhältlichen Programm Onenote widmet.



Photoshop Light

Office 2010 verfügt weiter auch über einige neue Sicherheitsfunktionen, zum Beispiel Data-Execution-Prevention-Support. Die Technologie soll die Gefahr von Attacken, die Buffer-Überlauf-Schwachstellen nutzen, eindämmen. Zudem gibt es neu eine Office-File-Validation-Kontrolle, eine Komponente, die das Format der Dateien vor dem Öffnen durch eine Applikation überprüft. Weiter spendiert Microsoft Office ein neues ActiveX-Kontrollinstrument und bringt eine Sandbox, in der man gefährliche Dateien sicher anschauen kann.


Erwähnenswert sind auch noch die neuen Bildbearbeitungs-Funktionen in Office 2010, inklusive einiger visueller Effekte. Die Office-Tools sind quasi zu kleinen Photoshops geworden und ermöglichen es, ohne Zusatzsoftware spannende Bilder zu erstellen.

(mv)


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