TechDays weiter auf Erfolgsspur
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/05
Nach den erfolgreichen Veranstaltungen in den Vorjahren wurden auch die TechDays Ausgabe 2010 für Microsoft ein Erfolg. «In Basel hatten wir rund 110o zahlende Teilnehmer, in Genf 450», teilt Christof Zogg, Director der Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz, mit. Inklusive den 16 ausstellenden Partnern, Referenten und Vertretern von Microsoft waren es in Basel gar um die 1300 TechDays-Besucher, in Genf 550. Erwartet hat man bei Microsoft für die diesjährigen TechDays ursprünglich etwas mehr. Alleine in Basel sollten es 1500 bis 1600 Leute werden, hiess es noch im letzten Frühling, nach Abschluss der TechDays 2009.
«Insgesamt sind wir mit der diesjährigen Austragung der TechDays sehr zufrieden», meint Christof Zogg. Er betont, dass er überaus erfreut sei, dass sich überhaupt so viele Entwickler und IT-Profis zwei volle Tage Zeit genommen haben für die Microsoft-Konferenz. Das sei heute alles andere als selbstverständlich. Und die Besucherzahl liege durchaus im Rahmen dessen, was man erwartet habe.
Die Top-Themen hiessen Visual Studio 2010, Silverlight 4, Windows Phone 7 für Entwickler und Windows Server 2008 R2, SQL Server 2008 R2 und Sharepoint 2010 für IT-Profis. Windows Phone 7 war eindeutig das Thema mit dem grössten News-Charakter, wurden die Details dazu erst knapp drei Wochen vor den TechDays kommuniziert. So verwunderte es kaum, dass es bei den Besucherinnen und Besuchern das Thema schlechthin war. Ansonsten gab es wenig Highlights und Top-News. Christof Zogg merkt an, dass an den TechDays viele Top-Entwickler und -IT-Pros dabei sind, was die Aufgabe nicht leicht mache, jedes Jahr mit Top-Neuigkeiten aufzuwarten.
Sharepoint, einer der Bereiche, der Entwickler und IT-Pros gleichermassen interessiert, war mit acht Sessions das am breitesten abgesteckte Thema. Für einige Besucher war Sharepoint damit etwas zu dominant. Aber: Wer nichts von Sharepoint hören wollte, der hatte bei fünf parallelen Tracks genug Gelegenheit, dem Thema aus dem Weg zu gehen.
Einer der 1300 TechDays-Besucher in Basel war Marco Wyrsch. Der Software-Ingenieur von Global Systems und Betreiber der Website PocketPC.ch hat bisher an jeder Austragung teilgenommen. In diesem Jahr war er als Windows Mobile MVP in einer Doppelfunktion vor Ort. Einerseits sammelte er für sich persönlich Wissen und Kontakte, andererseits gab er für Microsoft den Konferenzbesucherinnen und -besuchern sein umfassendes Know-how aus dem Windows-Mobile-Bereich weiter. Er schätzt an den TechDays, dass man sich hier sehr schnell einen Überblick über die neuesten Themen und Trends verschaffen könne. Gleichzeitig böten die TechDays auch genügend Gelegenheit, vorhandenes Wissen zu vertiefen. «Nach den zwei Tagen hat man sich oft ein paar Bücher gespart», meint der 26-Jährige.
Natürlich interessierten Wyrsch vorallem die Sessions zu Windows Phone 7 und Silverlight 4. Daneben gab es für ihn keine grossen Highlights an den diesjährigen TechDays, keine Grossankündigungen wie auch schon. So habe er sehr viel Zeit gehabt, seine Funktion als Windows-Mobile-Berater auszuüben und aktiv Networking zu betreiben, meint Wyrsch. An den TechDays treffe man nämlich immer wieder auf spannende Leute – ob altbekannte oder neue Gesichter.
Ein TechDays-Fan ist auch Dominique Jost. Der Head of Software Development bei Xmedia ist seit 2008 Stammgast an den TechDays, zusammen und geschlossen mit seiner gesamten 13-köpfigen IT-Mannschaft. Für Xmedia seien die TechDays sehr wichtig, da man praktisch ausschliesslich mit Microsoft-Technologien arbeite, erklärt Jost. Wie -Wyrsch vermisste auch er heuer einen richtigen Knüller. Die TechDays 2010 seien mehr eine Evolution als Revolution gewesen. Informiert haben er und sein Team sich vor allem über Windows Phone 7, über das es an den TechDays einiges Neues zu hören gab. Weiter hat man viele Sessions zu den Themen Visual Studio 2010 und Silverlight besucht. Ein anderes der Top-Themen, Sharepoint, spielte für Xmedia derweil keine grosse Rolle, da man es nicht benutzt.
Die TechDays sind für Jost und seine Entwickler einerseits eine Weiterbildung, andererseits aber auch ein wichtiger Networking-Event. «Es ist spannend, einmal direkt und vor Ort mit Microsoft-Experten sprechen zu können», so Jost. Ausserdem treffe man immer wieder auf alte Bekannte, ehemalige Mitarbeiter und eventuell ja sogar auf zukünftige.
Die TechDays als Plattform für die Mitarbeitersuche? Wieso nicht. Für Microsoft-Partner Avanade, seit 2008 an den TechDays, ist das sogar einer der Hauptgründe, wieso man an die Konferenz geht. «Die TechDays sind für uns eine gute Gelegenheit, unseren Brand bekannt zu machen», betont Laurent Christen, Group Manager von Avanade. Jeder TechDays-Besucher sei ein potentieller, neuer Avanade-Mitarbeiter, meint Christen und erklärt, dass man, um in der Schweiz weiter wachsen zu können, gerade solche Gelegenheiten nutzen müsse. Avanade versuchte die Entwickler und IT-Pros mit einem Surface-Computer von Microsoft zu sich an den Stand zu locken. Ein Rezept, das aufging, war doch der Stand in den Session-Pausen jeweils gut besetzt.
Schliesslich gab es an den TechDays auch noch Gewinner (mehr zu den .Net Swiss Innovation Awards lesen Sie im Kasten rechts). Zu ihnen gehörten Hans Limacher und Thomas Glättli, Geschäftsführer und Gründer von T2Beam Technologies und Athlosoft, dem ersten «Startup of the year». Die TechDays 2010 stellten für sie eine Premiere dar. Während der eine von ihnen, Hans Limacher, aus reinen Marketingzwecken vor Ort war, nahm der andere, Thomas Glättli, aktiv an der Konferenz teil. Auch er legte seinen Fokus, wie viele andere Besucher, auf Windows Phone 7, hatte aber auch ein offenes Ohr für jegliche News rund ums .Net Compact Framework. Bei Athlosoft ist man sich sicher, dass das nicht die letzten TechDays gewesen sind: «Wir haben festgestellt, dass das zu 100 Prozent eine Plattform für uns ist», so Limacher. 2011 sei man bestimmt wieder mit dabei.
Apropos kommendes Jahr: Auch 2011 wird es die TechDays von Microsoft Schweiz wieder geben. Vermutlich erneut im Congress Center Basel. Nicht nur die Besucherinnen und Besucher hat die Location überzeugt, auch Microsoft. «Wir sind zur Zeit in Verhandlung mit der Location für nächstes Jahr», bestätigt Christof Zogg. Mitte Mai will man die neuen Daten und Locations für die TechDays 2011 in der Deutschschweiz und die Romandie bekanntgeben.
Im Rahmen der TechDays 2010 hat Microsoft zum zweiten Mal die .Net Swiss Innovation Awards verliehen und die innovativsten Schweizer Software-Projekte ausgezeichnet, die auf Basis von Microsofts .Net-Technologie entwickelt wurden. Fünf Projekte wurden ausgezeichnet, zusätzlich gab es erstmals einen Award in der Kategorie «Startup of the Year».
Die eingereichten Projekte haben laut Stefano Mallè, Evangelism Lead Developer & Platform Group bei Microsoft Schweiz, die Erwartungen deutlich übertroffen, sowohl in Bezug auf Quantität und Qualität. «Das zweite Jahr der .Net Swiss Innovation Awards hat uns bestätigt, dass wir in der Schweiz viele talentierte Entwickler-Teams haben, die aussergewöhnliche und hervorragende Lösungen entwickeln», so Mallè.
Die mit den Awards 2010 ausgzeichneten Teams stechen laut Mallè mit besonders innovativen, qualitativen, komplexen, aber zugleich benutzerfreundlichen Lösungen und Produkten aus der grossen Masse heraus. Das sind die Gewinner:
· Monostream erhält einen Award für die seit kurzem erhältliche mobile Internet-Radio-, Live-TV- und Video-on-Demand-Lösung Swisscom TV air. Die für Swisscom und mit Silverlight entwickelte Anwendung setzt Microsofts neueste Technologien für Media Streaming und Mediaschutz, IIS (Internet Information Services) Smooth Streaming und Playready DRM, ein.
· Cadrz IT Solutions hat für das Bundesamt für Strassen (Astra) Kuba 5.0, eine Software für das Management und die Visualisierung von Kunstbauten, entwickelt. Um den Benutzer möglichst ausgeklügelt und intuitiv durch die komplexe Software zu führen, wurden die Microsoft-Technologien XAML/WPF (Windows Presentation Foundation) gewählt.
· Dialogik kriegt einen .Net Innovation Award für sein ERP-System Dialogik Memory, das über eine lokalisierte Benutzeroberfläche verfügt und Multi-User Live Data Sharing unterstützt. Zur Sicherheit und Verschlüsselung der Daten hat man Microsofts WIF (Windows Identity Foundation) implementiert, WPF sorgt für eine interaktive, Touchscreen-fähige Benutzeroberfläche und die Windows Azure App Fabric stellt die Applikationsservices in die Cloud.
· BBV Software hat zusammen mit dem Kunden Garaventa das System Garatre entwickelt. Das Programm wird von Seilbahningenieuren bei der Auslegung von Seilbahnen und zum Nachweis ihrer Normenerfüllung eingesetzt. Für Garatre wurden die aktuellsten .Net-Technologien, WPF, der Team Foundation Server und C# eingesetzt.
· Board International erhält den Award für die neueste Version der für ISV Solution entwickelten Business-Intelligence- und Corporate-Performance-Management-Lösung. Board 7 basiert auf Microsoft WPF, WCF (Windows Communication Foundation), Silverlight und bietet konfigurierbare Add-ins für Office.
· Das «Startup of the Year» heisst T2Beam Technologies und wird für das Projekt Athlosoft ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine innovative, mit dem .Net Compact Framework und Visual Studio 2008 entwickelte Lösung für Windows-Mobile-Smartphones, mit der Sportler ihre Körperwerte wie Puls etc. und geografische Gegebenheiten messen beziehungsweise überwachen können.