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Browser-Plugin wird erwachsen
Quelle: Vogel.de

Browser-Plugin wird erwachsen

Silverlight entwickelt sich mit Version 4 immer mehr zur umfassenden Webentwicklungsplattform und ist eines der drei Top-Themen der diesjährigen TechDays von Microsoft.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/04

     

Letzten November hat Microsoft an der Professional Developer Conference (PDC) in Los Angeles die vierte Generation des Browser-Plugins Silverlight angekündigt. Anlässlich der Mix-Konferenz in Las Vegas vor ein paar Wochen wurde bereits der Release Candidate von Silverlight 4 vorgestellt und veröffentlicht. Die fertige Version ist noch für diesen Monat (April) geplant.



Video-Input von Webcams

Im Media-Bereich sind vor allem die Verbesserungen der IIS-Streaming-Services, die neuerdings auch explizit die Apple-iPod-Plattform unterstützen, erwähnenswert. Weiter unterstützt Silverlight 4 neu Webcams, ermöglicht das Multicast-Streaming und bietet Output- Protection. Dank Offline-DRM können Anwender zudem neu auch kopiergeschützte Multimedia-Inhalte betrachten, wenn keine Internet-Verbindung besteht.

Der Zugang zu Audio- und Video-Input von Webcams sowie Mikrofonen wird neue Szenarien erlauben: Die Aufnahme eines Fotos für ein Webprofil, das ohne Zwischenschritte direkt von der Kamera ins Web übertragen werden kann oder auch das Scannen eines Barcodes sind ab Silverlight 4 Realität.


Verbesserte Einbindung und Präsentation von Daten

Im Bereich Geschäftsprozessanwendungen gibt es folgende Neuerungen: Externe Daten können neu, beispielsweise über Data Binding, sehr flexibel und optisch ansprechend im Rahmen der Anwendung angezeigt werden. Eingebunden werden sie über die WCF-RIA-Services (vormals .Net-RIA-Services). Dabei stellen die RIA-Services Patterns für die Applikationslogik zur Verfügung, die auf dem Middle-Tier laufen und den Datenzugriff für Abfragen, Änderungen und kundenspezifische Operatio-nen regeln. Zusätzlich liefern die RIA-Services durch die Client-seitige Integration von Silverlight-Komponenten zusammen mit ASP.Net auf dem Middle-Tier End-to-End-Unterstützung für häufige Aufgaben wie beispielsweise die Datenvalidierung und -authentifikation.


Out-of-the-Browser

Mit Silverlight 4 geht Microsoft den mit Version 3 eingeschlagenen Weg weiter, Silverlight auch ausserhalb des Browsers betreiben zu können. Ein Entwickler kann in der Entwicklungsumgebung Visual Studio eine Silverlight-Anwendung als sogenannte «Trusted Application» definieren. Dadurch erhält sie bei der lokalen Installation durch den Benutzer volle Rechte auf das Dateisystem, Zugang zu lokaler Hardware, komplette Netzunterstützung und Zugriff auf Com-Automationsobjekte.


All das macht Silverlight 4 attraktiv für die Entwicklung moderner Geschäftsanwendungen. Mit Silverlight lassen sich heute Lösungen realisieren, die der reichhaltigen Benutzererfahrung von Client-Applikationen in nichts mehr nachstehen. Gleichzeitig bieten sie den Vorteil des einfachen Deployments von Web-Applikationen.


Silverlight auf Windows-7-Phones

Anlässlich der Mix-Konferenz hat Microsoft auch angekündigt, dass Silverlight zusammen mit XNA die Entwicklungsplattform für die neu präsentierte Windows-Phone-7-Plattform bilden wird. Dies bedeutet, dass Entwickler künftig eine neue, mächtige und für sie freundliche Plattform für Smartphone-Applikationen erhalten. Ausserdem verspricht der Hersteller, dass Applikationen künftig mit minimalen Anpassungen auf PCs, Macs und Windows-Phone-7-Geräten laufen werden. A propos Plattform-unabhängigkeit: Silverlight 4 unterstützt neu auch Google Chrome.


Für den Fortschritt der Silverlight-Technologieplattform ist mit Version 4 also gesorgt. Doch wie sieht es aus mit den zur Entwicklung und Gestaltung benötigten Tools? Auch hier wurde das Angebot entsprechend angepasst: Für die Gestaltung von Silverlight-4-Anwendungen wird die neue Version von Expression Blend zuständig sein. In der Betaversion ist Expression Blend 4 bereits zum Download verfügbar. Für die Entwicklung von Silverlight-Applikationen gibt es die Silverlight Tools for Visual Studio 2010. Einen ausführlichen Test der neuen Version von Microsofts integrierter Entwicklungsumgebung Visual Studio finden Sie ab Seite 41 in diesem Heft.




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