Orange und Sunrise fusionieren
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/12
Seit Donnerstag vergangener Woche ist es offiziell: Orange und Sunrise streben eine Fusion an und wollen gemeinsam eine starke Schweizer Nummer zwei im Telekom-Geschäft hinter der Swisscom bilden. Orange wird 75 Prozent an der neuen Firma halten, das Sunrise-Mutterhaus TDC 25 Prozent. Diese 25 Prozent aber sollen im Laufe der nächsten Jahre abgestossen werden, wie TDC-Verwaltungsrat Jens Alder klarmachte. TDC will sich über kurz oder lang aus der Schweiz zurückziehen. Vorerst wird die angestrebte Fusion keine Konsequenzen haben. Bis die Wettbewerbskommission dem Deal zugestimmt hat, wolle man sich weiterhin mit harten Bandagen bekämpfen, wie Sunrise-CEO Christoph Brand und Orange-Chef Thomas Sieber unisono verlauten liessen. Sollte die Weko aber tatsächlich «ja» sagen zur Fusion – ein Entscheid soll im Frühsommer 2010 erfolgen – werden die Konsequenzen nicht lange auf sich warten lassen. Vieles ist dabei jedoch noch unklar. Über einen allfälligen neuen Namen etwa habe man sich noch keine Gedanken gemacht, so Thomas Sieber, der dem neuen Unternehmen vorstehen wird. Ein Stellenabbau wird wohl unumgänglich sein, in welchem Umfang er ausfallen wird, steht aber in den Sternen. Und welche Konsequenzen der Deal für die Kunden haben wird, darüber kann im Moment nur spekuliert werden. Die Anbieter sprechen selbstredend von grossen Vorteilen, welche entstehen werden. Experten sind sich dessen jedoch alles andere als sicher und befürchten ein Duopol mit höheren Preisen und (noch) weniger Wettbewerb.
(Marcel Wüthrich)