Lesetips für IT-Profis
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/12
Es gibt viele Bücher zum Thema – aber den meisten mangelt es an Praxisbezug. Dieses Werk der Autoren Jörg Krüger und Christian Uhlig, beide als Dozenten an der Fachhochschule Wedel tätig, verfolgt einen anderen Ansatz: Es konzentriert sich auf die verbreitete ARIS-Methode und reduziert diese auf den absolut notwendigen Minimalumfang, ohne dabei aber wichtige Modellierungsmöglichkeiten ausser Acht zu lassen. Im Zentrum steht ein einziges Fallbeispiel, das durchgängig mit allen relevanten Teilmodellen behandelt wird – es geht dabei um die Prozesse in einer Spedition. Das Buch geht im Detail und äusserst praxisbezogen auf die Möglichkeiten und Probleme ein und illustriert alle Schritte mit zahlreichen farbigen Diagrammen und Screenshots. Die Autoren nutzen dabei die Aris Design Platform und Aris Easy Design; das neue Gratis-Tool Aris Express wird nicht erwähnt.
978-3-8007-3122-0, VDE, 380 Seiten, Fr. 84.–
Der deutschsprachige Bestseller zur Entwicklung von iPhone-Apps liegt in einer aktualisierten Ausgabe vor, die den iPhone SDK 3 umfassend berücksichtigt. Autor Markus Stäuble ist CTO bei Namics Deutschland, wo er sich mit der technischen Architektur von Webanwendungen beschäftigt. Sein iPhone-Buch beschreibt als Erstes Schritt für Schritt die Entwicklung einer Beispielanwendung, von der Installation der Entwicklungsumgebung Xcode bis zu einzelnen Code-Details. Danach werden das iPhone-OS, der SDK, diverse Aspekte der Anwendungsentwicklung wie Location-based Services, Datenpersistenz und Programmieren mit dem Adressbuch erklärt. Das abschliessende Kapitel beschreibt das Testen auf einem echten Gerät und die Distribution der Anwendung via App Store. Zu guter Letzt legt Stäuble auch noch eine Einführung in die vom iPhone geforderte Programmiersprache Objective-C vor – diese ist allerdings explizit für Entwickler gedacht, die bereits Erfahrung mit einer anderen Sprache wie Java oder C++ haben. Das gilt generell für das gesamte Buch: Zwar wird alles sehr detailliert beschrieben, der Leser sollte aber gute Vorkenntnisse der Programmierung mitbringen.
978-3-89864-635-2, Dpunkt, 312 Seiten, Fr. 55.–
Erfolgreiche Software hänge ebenso sehr von sorgfältigstem Testen ab wie von solider Architektur oder elegantem Code, meinen die Herausgeber dieses interessant zu lesenden Buches. Es handelt sich um eine Sammlung von Essays, verfasst durch 27 führende Softwaretester und herausgegeben von Adam Goucher und Tim Riley. Unter anderem schildert Alan Page von Microsoft seine Erfahrungen mit der Automatisierung grossmassstäblicher Tests, Scott Barber erklärt, wieso Performance-Testing ein kollaborativer Prozess sein sollte, Karen Johnson beschreibt, wie sich Beruf und Privatleben vermischt haben, als sie mit dem Testen medizinischer Software beauftragt wurde, und Rex Black deckt auf, was für eine schöne Sache es sein kann, 25 Jahre lang die Ansprüche verschiedener Stakeholder zu befriedigen. Sämtliche Autoren verzichten übrigens auf ihr Honorar: Die Tantiemen gehen vollumfänglich an die Kampagne «Nothing but Nets», die sich der Malaria-Prävention bei Kindern in Afrika verschrieben hat.
978-0-596-15981-8, O'Reilly,
350 Seiten, Fr. 80.–