Google steht aktuell in einem Kartellverfahren in Washington vor Gericht, bei dem es um nichts weniger als um die mögliche Zerschlagung des Konzerns geht. Im Rahmen des Verfahrens hat nun OpenAI sein Interesse am Chrome-Browser angemeldet. Der Verkauf des Browsers wurde vergangenen Monat vom US-Justizministerium ins Spiel gebracht. Laut einem Bericht von "
Bloomberg" (Paywall, via "
Engdaget") soll sich im Rahmen der Verhandlungen mit OpenAI auch bereits ein potenzieller Interessent gemeldet haben. Passiert ist das durch Nick Turley, Leiter von ChatGPT bei
OpenAI, der in einem Ausschuss rund um Googles Monopolstellung ausgesagt hat. Dabei habe er auf die Frage, ob OpenAI an einer möglichen Übernahme des Webbrowsers Chrome interessiert sei, geantwortet haben: "Ja, das wären wir – ebenso wie viele andere."
Derzeit können Nutzer den KI-Assistenten ChatGPT bereits über ein Plug-in in Chrome verwenden. Turley deutete jedoch an, dass eine tiefere Integration möglich wäre, sollte OpenAI tatsächlich Eigentümer des Browsers werden. Chrome könnte dann "den Nutzern zeigen, wie ein KI-zentriertes Nutzungserlebnis aussehen kann", erklärte er. Denn die Suche sei ein entscheidender Bestandteil von KI, um Antworten auf Nutzerfragen zu liefern.
Turley soll ausserdem erklärt haben, dass aktuell einige wenige Unternehmen die Zugangspunkte – sprich Browser und App Stores – kontrollieren, über die die Nutzer Zugang zu neuen Produkten wie ChatGPT erhalten. Mit Apple hat
OpenAI einen Vertrag, um seine KI auf iPhones zu bringen, während
Google hier kein Interesse hat, da mit Gemini eine eigene AI-Technologie forciert wird. Zudem habe Google mehr (finanzielle) Möglichkeiten, um direkt mit Herstellern wie Samsung zu verhandeln, so dass OpenAI auch hier ausgeschlossen bleibe, soll der Manager vor dem Ausschuss erklärt haben.
(mw)