Das australische Finanzministerium hat einen zweiwöchigen Testlauf mit
Microsoft Copilot gestartet und ihn in einem
Report detailliert dokumentiert. Hier zeigen sich die über 200 Testnutzer aber nicht ausnahmslos begeistert vom KI-Assistenten. So wurden vor allem die Erwartungen hinsichtlich des Einsatzspektrums enttäuscht: Eigentlich gingen lediglich 6 Prozent der Teilnehmer vor dem Probelauf noch davon aus, dass Copilot Nutzen bei wenigen oder keinen Tasks mit sich bringt. Nach dem Test waren es jedoch satte 59 Prozent. 38 Prozent berichteten immerhin von Mehrwerten bei einigen Aufgaben, wie "The Register"
schreibt.
Auch die Bewertung des grundsätzlichen Potenzials von Copilot, die Arbeitsqualität zu verbessern, fiel nach dem Test schlechter aus. So bestätigten anschliessend noch 32 Prozent (zuvor 39 Prozent) dieses Potenzial, 7 Prozent (zuvor ebenfalls 7 Prozent) stimmten vollumfänglich zu. 20 Prozent (zuvor 10 Prozent) widersprachen hingegen, 5 Prozent (zuvor 0 Prozent) widersprachen gar vehement. 36 Prozent äusserten sich neutral.
Zudem fiel wohl auch die Zahl der Copilot-Einsätze geringer aus als erwartet. Die meisten Nutzer griffen lediglich zwei bis drei Mal pro Woche auf den KI-Assistenten zurück. Gleichzeitig unterstrich das Finanzministerium aber, dass weitere Trainings helfen könnten, die Nutzung zu steigern. Auch schlägt der Report vier zentrale Einsatzbereiche vor: Content-Erstellung, Unterstützung des Wissensmanagement, Zusammenführen und Priorisieren von Informationen sowie die Übernahme von Prozessaufgaben. Allerdings schlussfolgern die Autoren auch, dass Copilot aktuell noch nicht für komplexere Aufgaben gerüstet ist.
Das Fazit des Ministeriums fällt jedoch nicht ausschliesslich ernüchtert aus. So schreiben die Autoren, dass Copilot bei einfachen Aufgaben durchaus unterstützt und dass bereits eine Zeitersparnis von 13 Minuten pro Woche ausreichen würde, um die Lizenzkosten des KI-Assistenten zu amortisieren.
(sta)