Eine repräsentative Umfrage von
Comparis zeigt, dass gut 40 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz deutliche bis ausgeprägte Anzeichen von Smartphone-Abhängigkeit aufweisen. Besonders betroffen sind junge Menschen und Bewohner der Romandie. Das Phänomen, auch als Nomophobie (aus dem englischen No-Mobile-Phone-Phobia) bekannt, äussert sich durch ständige Gerätechecks, Stressgefühle bei leerem Akku oder Isolationsempfinden ohne Handy. Nur 23 Prozent der Umfrageteilnehmenden hätten überhaupt keine Mühe, auf ihr Handy zu verzichten.
Laut der Umfrage sind 54 Prozent der 16- bis 35-Jährigen von Nomophobie betroffen, während über 55-Jährige mit 38 Prozent seltener Anzeichen zeigen. In der Romandie liegt der Anteil mit 47 Prozent deutlich höher als in der Deutschschweiz (37 Prozent). Städter sind stärker betroffen als die ländliche Bevölkerung (43 vs. 34 Prozent), da in urbanen Regionen berufliche und soziale Anforderungen oft eine intensivere Smartphone-Nutzung bedingen.
Auch Familienhaushalte zeigen höhere Anfälligkeit: Eltern und Kinder beeinflussen sich gegenseitig, indem sie viele analoge Aufgaben, wie Familienkalender, aufs Smartphone verlagern. Bildungsstand, Einkommen oder Geschlecht spielen hingegen keine Rolle bei der Neigung zu Nomophobie.
Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick sieht die ständige Verfügbarkeit digitaler Inhalte und die Verlagerung vieler Alltagsdienste aufs Handy als Hauptursachen. Er empfiehlt Betroffenen Digital-Detox-Massnahmen, wie zeitliche Begrenzungen der Nutzung oder bewusste Alternativen, etwa Stadtpläne oder Armbanduhren. In schweren Fällen könne auch eine Psychotherapie notwendig sein.
Für die Erhebung wurden im Oktober 2024 1050 Personen befragt.
(mw)