Seit Jahren aktualisiert
Apple seine Hauptprodukte jährlich, meist mit einem Event gekoppelt – so etwa iPhone, iPad und Mac im September und Oktober. Laut dem
neuesten Newsletter von Apple-Kenner und "Bloomberg"-Journalist Mark Gurman bietet dieses Vorgehen Vorteile wie Mitarbeitermotivation auf das gleiche Ziel, Prognosesicherheit für Analysten und Planbarkeit für Marketing und PR.
Doch die immer grössere Auswahl an Produkten mache eine bloss einmal jänrliche Aktualisierung unpraktikabel. Aussderdem gebe es Produkte wie die Apple Watch Ultra oder das iPhone SE, die nicht jedes Jahr neu aufgelegt werden. Gurman stellt nun fest, dass Apple bereits vom Jahreszyklus abgewichen sei: Die neuen iPads Pro mit M4-Chip kamen im Mai 2024 auf den Markt, schnellere Macs gab es im Januar 2023, und das 15-Zoll-Macbook Air erschien zur WWDC 2023 im Juni.
Gurman betont weiter, dass Apple nicht in Abteilungen für einzelne Produktkategorien organisiert sei, sondern funktional nach Hardware, Software und Services. So arbeite das Audio-Team nicht bloss an neuen Airpods, sondern an Lautsprechern und akustischem Design für jeden Mac, jede Apple Watch und jedes iPhone. Dazu kommen die unterschiedlichen Betriebssysteme MacOS, iOS, iPadOS, WatchOS, TvOS sowie die Betriebssoftware für Airpods, Home Pod etcetera. Dies alles mache es schwierig, alles auf einmal rechtzeitig herauszubringen – man sieht es zum Beispiel an Wochen bis Monate verspätet erscheinenden Softwarefeatures wie Apple Intelligence oder an dem Fehler in iPadOS 18, der M4-basierte iPads Pro unbrauchbar machte ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
Gurmans Schlussfolgerung aus alledem: Apple muss in Richtung eines flexibleren Ansatzes gehen und Produkte freigeben, wenn sie bereit sind und sie nicht dann auf den Markt bringen, wenn sie es noch nicht sind. Apple "muss das verrückte Gedränge aufgeben, um die Betriebssystemfunktionen (von iOS etc.) für die Veröffentlichung im September vorzubereiten, und sich an einen gestaffelten Ansatz halten." Eine solche Änderung, so Gurman weiter, "könnte Investoren nervös machen, aber das Unternehmen könnte ohne diese Einschränkungen letztendlich innovativer sein. … Zumindest wird es Apple weniger vorhersehbar machen, etwas, das das Unternehmen immer anstrebt, um zu überraschen und zu erfreuen."
(ubi)