Epic Games verklagt
Google, schon wieder, wegen angeblich unlauteren Geschäftspraktiken im Play Store. Und damit ist die Streitlust noch nicht mal gestillt – zusätzlich verklagt der Spielentwickler (Fortnite, Unreal Engine 5) nun auch
Samsung. Der Hintergrund: Sowohl Google als auch Samsung wollen laut Epic aktiv verhindern, dass Drittanbieter-App-Stores auf ihren Geräten sauber funktionieren.
Die Technologie hinter dem Problem heisst Autoblocker, ein Feature auf Samsung-Smartphones, welches die Installation von Software aus nicht autorisierten Quellen verhindert. Autorisiert sind laut der Klage aber nur zwei Hersteller: Google und Samsung selbst. Besonders stossend für Epic: Es gebe keinen Prozess, mit dem man sich als Hersteller autorisieren lassen könne. Pikantes Detail ist, dass laut der Klage das Autoblocker-Feature erst im Juli 2024 überhaupt aktiviert wurde, was Epic natürlich für verdächtig hält. Und man mache es Nutzern, die doch andere App Stores nutzen wollen, extra schwer – 21 zusätzliche Schritte (
hier detailliert mit Screenshots aufgelistet) brauche man, um Apps von ausserhalb des Google Play Stores herunterzuladen. Dies untergrabe das Urteil aus dem ersten Prozess, in dem Google unterlag.
Seit August 2024 hat Epic nun einen eigenen App Store, der sowohl auf Android als auch auf iOS (dank dem Digital Markets Act, DMA, der EU) verfügbar ist. Dass sich dieser auf Samsung-Geräten, die nach wie vor einen massiven Marktanteil haben, nicht installieren lässt, war für Epic offenbar Grund genug, gleich wieder vor Gericht zu ziehen.
Epic rechnet sich wohl gute Chancen aus, denn der erste Prozess, der 2021 startete, wurde 2023 gewonnen. Ein US-amerikanisches Gericht stufte Googles Geschäftspraktiken rund um den Store
damals als wettbewerbswidrig ein. Und in der EU wurden
Google und Apple unter dem DMA so oder so gezwungen, Alternativen zu den eigenen Stores zuzulassen.
(win)