Die Open Source Studie Schweiz 2024 (OSS) führt zu Tage, dass hierzulande 97 Prozent der Firmen oder Behörden in mindestens einem Bereich Open Source Software anwenden. Immerhin 49 Prozent sind sogar Vielnutzer, welche in über 14 Bereichen frei verfügbare Software nutzen. Die drei häufigsten Anwendungsbereiche in der Schweiz sind Programmiersprachen (87%), Frameworks (82%) sowie Webserver (81%). In allen drei Sektoren ist die Anzahl Firmen, welche Open Source nutzen, in den letzten drei Jahren gewachsen. Rückläufig ist die Open Source Nutzung im Bereich Desktop- sowie Multimedia-Anwendungen.
Erstmals in der Studie aufgeführt ist das Thema KI / Machine Learning. Die Studienautoren schreiben, dass bereits 40 Prozent der befragten Teilnehmer Open-Source-Anwendungen in diesem Bereich betreiben. Als Beispiel werden etwa Tensorflow, Pytorch oder Huggingface-Modelle genannt. Die Verfasser sehen in diesem Bereich grosses Potenzial.
Die Einsatzgründe für die Nutzung von freier Software sind vielfältig. Als die fünf wichtigste Gründe hebt die Studie die Interoperabilität, die grosse Auswahl, die breite und aktive Community, die Kosteneinsparungen sowie die hohe Sicherheit durch rasche Updates hervor. Es gibt jedoch auch Faktoren, die gegen die Nutzung von Open Source Software sprechen. Hier lauten die häufigsten Argumente unsichere Zukunft von Open-Source-Projekten, technologische Abhängigkeiten, fehlende Features, keine Lieferantenhaftung (fehlende Garantie) sowie der mangelnde kommerzielle Support.
Zu guter Letzt wurde im Rahmen der Studie auch die Veröffentlichung von Open Source Software beleuchtet. Hier geben 65 Prozent der Befragten an, dass sie selber Open Source Software veröffentlicht haben. Als Gründe für diesen Schritt werden die Vernetzung, externe Beiträge, Weiterbildung, vorteilhaftes Recruiting sowie Reputation genannt.
Für die Studie wurden über 170 Firmen und Behörden in der Schweiz zu ihrer Haltung und dem Einsatz von Open Source Software befragt. Durchgeführt wurde die Erhebung von CH Open, SwissICT sowie von der Berner Fachhochschule. Die Details der Studie, in welcher auch zahlreiche Beispiele von Open-Source-Anwendungen und deren Verbreitung aufgeführt werden, ist hier
einsehbar.
(dok)