Im Vorfeld der Bürgenstock-Konferenz wurde in der Schweiz ein Cyberlageverbund lanciert, der vom Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) koordiniert wurde. Nach Abschluss der Konferenz hat das BACS nun Bilanz gezogen und äussert sich in einem Bericht ausnahmslos positiv über den Einsatz der Cybercrime-Abwehr.
So habe der aus knapp hundert Spezialistinnen und Spezialisten bestehende Cyberlageverbund den Auftrag erfüllt und die Ziele erreicht. Die breite Abstützung des Cyberlageverbunds habe wesentlich dazu beigetragen, dass bereits im Vorfeld der Konferenz die Cyberresilienz erhöht und während der Konferenz auf Cyberbedrohungen rasch und effektive habe reagiert werden können.
Laut dem Bericht ist es vor und während der Konferenz zu einer Handvoll Ereignissen gekommen. Dazu zählte am 13. Juni ein DDoS-Angriff gegen insgesamt 22 Schweizer Behörden und Organisationen, der von einer pro-russischen Hackergruppe namens "NoName057" ausgeführt worden sei. Die Überlastungsangriffe seien aber im Bereich zu des Erwarteten gelegen und hätten lediglich zu kleineren Störungen von IT-Infrastrukturen geführt. Ebenfalls festgestellt wurden digitale Einbruchsversuche in die Mail-Systeme der Kantone Nidwalden und Obwalden, die aber erfolglos geblieben und nicht im Zusammenhang mit der Konferenz gestanden hätten. Dazu habe es ebenfalls erfolglose Phishing-Versuche gegen Mitarbeitende der Sanitätsnotrufzentrale Luzern gegeben. Nicht mit Cyberangriffen in Zusammenhang standen derweil technische Probleme beim Live-Stream einer Rede von Bundesrätin Viola Amherd wie auch ein Stromausfall in der Stadt Bern.
Das BACS konnte den Einsatz des Cyberlageverbundes am Sonntagabend, 16. Juni 2024 beenden. Man habe auch in der Woche nach der Konferenz noch immer einzelne DDoS-Angriffe auf Ziele in der Schweiz festgestellt, doch sei davon auszugehen, dass sich die Lage in den kommenden Tagen wieder normalisieren werde.
(rd)