OpenAI verkündet eine strategische Partnerschaft mit dem britischen Wirtschaftsblatt "Financial Times" (FT). Die Ankündigung kommt rund zwei Wochen nachdem OpenAI bereits Partnerschaften mit der französischen Zeitung "Le Monde" sowie dem spanischen Medienkonzern Prisa Media bekanntgab.
Der Deal mit der "FT" ermögliche es
OpenAI, ChatGPT mit den Inhalten von "FT" nützlicher zu machen – was wohl heisst, dass OpenAI die Texte des Medienhauses zu Trainingszwecken nutzen darf. Als Gegenleistung sollen in ChatGPT fortan Zusammenfassungen und Zitate von sowie Links zu "FT"-Artikeln in ChatGPT angezeigt werden. Ausserdem ist die "FT" seit Anfang Jahr auch ein Kunde von ChatGPT Enterprise.
Entwickler von KI-Algorithmen
brauchen riesige Datenquellen für das Training ihrer Modelle und machen dafür grosse Deals mit Unternehmen, welche solche Datenbanken besitzen – ein Beispiel ist etwa der Zugang zu Reddit, den sich
Google 60 Millionen Dollar pro Jahr kosten lässt ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Die Frage, ob und wie weit Medieninhalte zum Training von KI-Modellen genutzt werden dürfen, ist aber nach wie vor umstritten – so hatte etwa die "New York Times"
OpenAI und dessen Partner
Microsoft verklagt, weil angeblich Artikel der Zeitung ohne Erlaubnis für das Training der KI genutzt wurden.
Mit Kollaborationen wie der zwischen der "FT" und OpenAI stellt sich nun aber wohl eine ganz andere Frage: Kommen die Medienhäuser um solche Partnerschaften herum, wenn die Nutzerschaft damit beginnt, KI-Chatbots statt Suchmaschinen zu verwenden, die fortan nur noch Links und Zitate von ausgewählten (Partner-)Medien anzeigen?
(win)