Die Kurznachrichtenplattform
X (ehem. Twitter) versucht weiter, seine abgesprungenen Werbekunden zurückzugewinnen respektive neue anzuwerben. Die neueste Massnahme im Kampf um die Werber: Die Möglichkeit, gezielt Werbung auf den Accounts von bestimmten Content Creators auszuspielen. Zeitnah will man der Werbekundschaft Optionen bieten, um Anzeigen ausschliesslich unter Inhalten von bestimmten Usern schalten zu können – "Creator Targeting", wie es X
nennt. Es ist bereits der zweite Vorstoss, mit neuen Funktionalitäten auf der Plattform den Spagat zwischen attraktiver Werbeplattform und möglichst wenig Moderation und Zensur zu schaffen. Das Problem: Durch weniger Moderation sind mehr fragwürdige Inhalte auf der Plattform zu finden, neben denen die meisten Werbenden nicht mit ihrer Anzeige auftauchen wollen. Das neue Creator Targeting soll also
die 2022 und 2023 etablierten Funktionen Adjacency Controls und Sensitivity Settings ergänzen.
Es ist hinreichend bekannt, dass Elon Musk seit dem Twitter-Kauf Mitte 2022 das Umfeld für Werber massiv erschwert hatte. Unter anderem aufgrund von massiven Sparmassnahmen bei der Moderation, der Rückkehr einschlägiger Personalitäten auf die Plattform und aufgrund öffentlicher Anfeindungen des neuen Inhabers gegenüber Werbekunden hat Musk zahlreiche Kunden verärgert und vertrieben. Mit den entsprechenden Folgen: Laut Schätzungen hat X seit Musks Einstieg
drei Viertel seines Wertes verloren, während sich die Werbeeinnahmen
halbiert haben sollen.
(win)