Microsoft hat die diesjährige Ausgabe der Hauskonferenz Ignite einmal mehr zum Anlass genommen, um auf die Neuerungen der kommenden Monate aufmerksam zu machen. Wie kaum anders zu erwarten, nimmt das Thema Künstliche Intelligenz heuer einen besonders grossen Stellenwert ein und war auch das zentrale Thema in CEO Satya Nadellas Keynote.
Microsofts KI-Assistent Copilot dominiert bereits seit Monaten die Ankündigungen des Softwarekonzerns, doch laut Nadella war dies erst der Anfang und er spricht vom kommenden Copilot-Zeitalter. Die Ankündigungen betreffend Copilot waren denn auch vielfältiger Natur. So plant
Microsoft den Bau eigener KI-Prozessoren ("Swiss IT Magazine" berichtete) und hat auch eine Copilot-Entwicklungsplattform namens Copilot Studio angekündigt. Dabei handelt es sich um ein Low-Code-Tool, mit dem sich der KI-Assistent einerseits anpassen lässt, das andererseits aber auch die Erstellung gänzlich neuer Copilot-Anwendungen ermöglicht. Der neue Service soll Zugriff auf Daten aus CRM-, ERP- und anderen Business-Systemen ermöglichen. Dazu integriert sich Copilot Studio mit Azure AI Studio sowie anderen Azure-Diensten und bietet Zugriff auf erweiterte Funktionen wie Entity-Extraktion, Sentiment-Analysten oder Spracherkennung. Enthalten sind auch ein Promt-Builder zur Erstellung benutzerdefinierter Promts oder ein Plugin-Builder für die Erstellung und Verwaltung von Erweiterungen.
Copilot soll ausserdem enger mit Microsoft 365 verknüpft werden. In dem Zusammenhang spielt die Personalisierung eine grosse Rolle. Copilot kann mit persönlichen Daten und Anweisungen "gefüttert" werden, wodurch laut Microsoft massgeschneiderte Antworten möglich sind, die auf den individuellen Vorlieben basieren, inklusive Präferenzen für Formatierungen, Stil und Tonalität. Diese neuen Personalisierungsfunktionen sollen zuerst in Word und Powerpoint, später auch in den übrigen Microsoft-365-Apps eingeführt werden.
Daneben hat Microsoft ein Rebranding von Bing Chat und Bing Chat Enterprise angekündigt, die nun beide ebenfalls schlicht und einfach Copilot heissen. Ist man mit einer Entra ID angemeldet (Microsofts Azure-basierte Zugriffsverwaltung), verspricht
Microsoft, dass die Chat-Daten nicht gespeichert werden, Microsoft nicht darauf zugreifen kann und dass sie auch nicht zum Trainieren der Modelle verwendet werden. Ausserdem betont
Microsoft, dass die Anwenderdaten innerhalb des Microsoft-365-Tenants logisch isoliert und geschützt sind.
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