Cisco setzt bei Webex künftig auch auf Künstliche Intelligenz, wie das Unternehmen anlässlich eines Presse-Briefings zu seiner Konferenz Webexone ankündigte, die diese Woche im kalifornischen Anaheim stattfindet. Die KI-Strategie für Webex soll dabei die Kommunikation und die Zusammenarbeit der Nutzer verbessern, wobei Cisco laut eigenen Aussagen dabei einen Schritt weiter geht als manche anderen KI-Angebote. Denn das Unternehmen konzentriert sich nicht nur auf Texte und Dokumente, sondern nutzt KI auch für Audio und Video. So wurde etwa eigenes ein AI Audio Codec entwickelt, der nur einen Bruchteil der Bandbreite bisheriger Codec braucht, über integrierte Funktionen wie Rauschunterdrückung und Nachhallreduzierung verfügt und so auch bei schlechten Verbindungen für kristallklare Audio- und Videoübertragung sorgen soll, wie Keith Griffin, Distinguished Engineer bei
Cisco, während des Briefings erklärte.
Ebenfalls für bessere Audio- und Videoqualität sorgen sollen die neuen Realtime Media Models (RMM), die in Webex integriert werden. Diese können unter anderem Personen und Objekte sowie auch Bewegungen und Gesten erkennen. So registriert Webex künftig beispielsweise, wenn ein Teilnehmer das Meeting verlassen hat und kann für diesen Notizen erfassen, um ihn bei seiner Rückkehr auf den neuesten Stand zu bringen, wie Snorre Kjesbu, SVP and General Manager Engineering for Webex bei
Cisco, ausführte.
Des Weiteren lanciert
Cisco einen Webex KI Assistant, der für das gesamte Webex-Portfolio – sprich die Webex Suite, Cisco-Collaboration-Geräte, Webex Contact Center, Webex Communication Platform as a Service und Webex Control Hub – verfügbar sein wird. Dabei wird der KI-Assistent für Webex dafür sorgen, dass klarer kommuniziert wird. Zu den Funktionen des KI-Assistenten gehört unter anderem die Möglichkeit, den Ton der Nachrichten zu ändern. So schlägt er etwa vor, aus unverblümten Antworten wie "Das ist nicht gut; überarbeiten Sie die Zusammenfassung" professionellere Rückmeldungen wie "Das ist ein fantastisches Dokument, aber die Zusammenfassung im Vorfeld könnte etwas verbessert werden" zu machen. Nachrichten- und Besprechungszusammenfassungen helfen derweil, verpasste Teile von Besprechungen nachzuholen oder ungelesene Nachrichten zusammenzufassen. Und beim Einsatz in Contact Centers verspricht Cisco mit dem KI Assistant etwa Antwortvorschläge basierend auf dem Kontext und der bisherigen Gesprächshistorie. Diese diversen Funktionen werden nach und nach eingeführt, wobei noch vor Ende 2023 damit begonnen werden soll.
Daneben stellte Cisco anlässlich der Webexone die Erweiterung seiner Cinematic-Meetings-Funktionen sowie das Room Kit EQX vor, die beide von der KI-Engine von Nvidia angetrieben werden. Die enge Integration von Ciscos Hardware, dem Konferenzraum-Betriebssystem RoomOS und den KI-Fähigkeiten von Nvidia ermögliche es
Cisco, eine äusserst leistungsfähige KI- und maschinelle Lernplattform bereitzustellen. So soll die Zusammenarbeit mit Audio- und Video-Intelligenz verbessert und gleichberechtigtere Hybrid-Meetings sollen ermöglicht werden. Room Kit EQX, das ab sofort verfügbar ist, soll bei der Auffrischung mittelgrosser bis grosser Räume für hybride Meetings zum Einsatz kommen und so für zukunftsweisende Besprechungsräume sorgen. Dabei verspricht Cisco vereinfachte Bereitstellung und Wartung, weil mit dem Room Kit EQX etwa zusammengebastelte Lautsprecherlösungen oder spezielle Montagen obsolet werden. Und dank der Jetson-Xavier-Plattform von Nvidia, die für Kamera-, Audio- und Sprachintelligenz sorgt, wird ausserdem die gefühlte Distanz zwischen persönlichen und Remote-Teilnehmern verringert. Auch die Cinematic-Meetings-Funktionen sollen hierbei helfen. Im Zentrum stehen vier Quad-Kameras und Bildschirme auf Augenhöhe, die alle kreisförmig angeordnet sind, um eine umfassende Sicht auf den Inhalt und die Remote-Teilnehmer zu ermöglichen, während die Cisco-Geräte nahtlos Kameras und Ansichten wechseln, um den Remote-Teilnehmern die beste Sicht auf die Redner, die Inhalte und die Reaktionen des Publikums zu ermöglichen. Und durch den hybriden Präsentationsmodus können Redner vor Ort und solche, die remote zugeschaltet sind, gemeinsam auf der Bühne stehen, um eine hybride Präsentation zu halten.
Und zu guter Letzt hat Cisco in Zusammenarbeit mit Bang & Olufsen die neuen Earbuds Cisco 950 vorgestellt, die mit ihren Security- und Verwaltungs-Funktionen für den Business-Einsatz überzeugen sollen. So lassen sich die Earbuds vollständig über die Control-Hub-Plattform von Cisco verwalten, warten und aktualisieren, sollen mit einer langen Akkulaufzeit punkten, kommen mit adaptiver aktiver Geräuschunterdrückung sowie In-Ear-Sprachbenachrichtigungen und bieten Bluetooth 5.2 für schnelles Pairing. Verfügbar sind die Bang & Olufsen Cisco 950 ab November, Angaben zum Preis macht Cisco noch keine.
(abr)