Mit einem neuen Screening Tool aus der Schweiz, entwickelt von Forschenden der Ostschweizer Fachhochschule (OST), soll Cyber-Mobbing erkannt werden können. Zum Einsatz kommen soll die Anwendung in der Präventionsarbeit als auch in der Rechtsberatung. Da sich Kinder und Jugendliche vermehrt im digitalen Raum bewegen, finde das Mobbing, das früher auf dem Pausenplatz geschah, heute auch massgeblich in Sozialen Medien und auf Messaging-Plattformen statt, wie der Bildungsbericht Schweiz 2022 festhält. Rund 5 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sollen laut der Studie gar wöchentlich von Cyber-Mobbing betroffen sein. Im Gegensatz zu Massnahmen gegen Mobbing in Person gibt es im digitalen Raum kaum Möglichkeiten, dieses zuverlässig zu erkennen, wie Michael Gino Kraft, Dozent für Qualität & Nachhaltigkeit am Institut für Organisation und Leadership der OST, erklärt.
Kraft und ein Team des Instituts für Informations- und Prozessmanagement entwickelten daher eine eigene Lösung, die laut dem Dozenten Cyber-Mobbing erkennen kann. Rechtsberatungen sollen das neue Screening Tool etwa anbieten können, um Verdachtsfälle durch ein textbasiertes maschinelles Lernverfahren überprüfen zu können, wie er weiter ausführt. Ein Problem in der Entwicklung ist derzeit jedoch noch das Finden von guten Trainingsdaten, da es keine klar juristische Einordnung für Cyber-Mobbing gibt. Das Forscher-Team sucht deshalb derzeit Partner, die Textfragmente von Cyber-Mobbing-Fällen zur Verfügung stellen können.
(win)