Das unabhängige und durch öffentliche Gelder finanzierte Nationale Testinstitut für Cybersicherheit NTC hat eine Überprüfung der Social Media App
Tiktok durchgeführt. Die technische Sicherheitsanalyse, die auf Anregung des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) lanciert wurde, sollte klären, das Risiko von Überwachung und Spionage bei der Nutzung von Tiktok zu definieren. "Der Schutz der personenbezogenen Daten und Sicherheitsrisiken standen im Mittelpunkt der Überprüfung", so das NTC. Nicht geprüft wurden indessen der Schutz vor Manipulation, Zensur und politischer Meinungsbeeinflussung. Ebenfalls nicht Teil der Untersuchung waren technische Langzeitbeobachtungen und die detaillierte Analyse von Softwarekomponenten.
Das Institut konnte dabei keine massgeblichen Verletzungen von Persönlichkeitsrechten feststellen, das Verhalten der App entspreche einer normalen Social-Media-Plattform. Kritisch werden jedoch die umfassenden Rechte gesehen, welche die User bei der Nutzung von Tiktok erlauben. Weiter wir das Fehlen einer End-zu-End-Verschlüsselung von Direktnachrichten in der App kritisiert. Die Empfehlung des NTC ist es daher, der App möglichst wenig Rechte zu gewähren und keine sicherheitskritischen Informationen über die Plattform zu teilen, besonders im behördlichen und geschäftlichen Umfeld. Das Urteil zu Tiktok aus der Schweiz fällt damit sanfter aus, als in anderen Ländern: Unter anderem die EU hatte jüngst die Nutzung von Tiktok auf Dienstgeräten ihrer Mitarbeiter verboten ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(win)