Zusätzliche Bildschirmfläche ist eine wirksame Möglichkeit, mit einem Mobilrechner in der Flut von sich weitgehend ähnlichen Notebooks, die sich derzeit auf dem Markt tummeln, aufzufallen. Asus beispielsweise nutzt diesen Weg bei seinen Zenbook-Duo-Modellen, wo sich zwischen Tastatur und Hauptdisplay ein weiterer, schmaler Screen findet. Asus hatte aber auch schon Konzepte mit einem zweiten Bildschirm aussen auf dem Deckel, genauso wie
Lenovo, wo es in Vergangenheit mit dem Thinkbook Plus respektive dem Thinkbook Plus Gen 2 Rechner mit einem E-Ink-Display auf der Aussenseite gab.
Aus dieser Thinkbook-Plus-Linie ist nun die dritte Generation geboren – erneut mit einem Zusatzdisplay, das dieses Mal aber nicht mehr auf der Aussenseite sitzt, und auch nicht wie bei Asus zwischen Hauptscreen und F-Tasten, sondern rechts neben der Tastatur als eine Art eingearbeitetes Mini-Tablet. Der sekundäre Screen soll dabei diverse Funktionen übernehmen können – etwa als Zusatzbildschirm für Produktivitätsanwendungen, für die Telefonsynchronisierung und Inhaltsspiegelung oder als Erweiterung des Hauptdisplays. Wie intuitiv das alles funktioniert, darauf kommen wir später, vorerst widmen wir uns dem eigentlichen Gerät.
Testkonfiguration
- Intel Core i7-12700H (max. 4,7 GHz) mit Intel-Iris-Xe-Grafik
- 32 GB LPDDR5 RAM
- 1 TB PCIe-SSD
- 17,3 Zoll Touch-Hauptdisplay (3072 x 1440 Pixel; 21:10, 120 Hz)
- 8-Zoll Multitouch-Zweitdisplay mit Stift-Unterstützung (800 x 1280 Pixel)
- Akku 70 Wh
- Gewicht 1970 Gramm (gemessen); Dicke 17,9 Millimeter
- Anschlüsse: 1x USB-C (USB 4.0/Thunderbolt), 1x USB-C 3.2 Gen 2, 2x USB-A 3.2 Gen 1, 1x HDMI, 1x 3,5-mm-Kopfhöreranschluss
- WiFi 6E / Bluetooth 5.2
- Frontkamera Full HD IR, Windows-Hello-Unterstützung, mit Webcam-Abdeckung
- 2x 2 W Harman-Kardon-Stereolautsprecher mit Dolby Atmos
Windows 11 Pro
Ein besonderes Stück Notebook
Über ebendieses Gerät gibt es nämlich bereits einiges zu berichten – allein schon aufgrund des ungewöhnlichen Formfaktors. Das
Lenovo Thinkbook Plus Gen 3 mit seinem 17,3-Zoll-Display ist im Verhältnis nämlich deutlich breiter als tief – 41 Zentimeter bei einer Tiefe von 22,8 Zentimeter und einer Dicke von schlanken 1,8 Zentimeter. Andere, «normale» 17-Zöller sind zwar ähnlich breit, mit 26 bis knapp 30 Zentimeter – je nach Modell – aber doch einiges tiefer und meist auch dicker. Der spezielle Formfaktor beim Thinkbook Plus Gen 3 rührt vom qualitativ ganz hervorragenden Ultra-Wide-Display her, das ein Seitenverhältnis von 21:10 sowie eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz ausweist und mit 3K auflöst – was 3072 x 1440 Pixeln entspricht.
Mit gemessenen 1,97 Kilo ist das Thinkbook Plus Gen 3 zwar kein Leichtgewicht, fairerweise aber muss man anfügen, dass die meisten handelsüblichen 17-Zöller am Markt 2 Kilo und mehr wiegen und unser Lenovo-Testgerät damit eher noch zu den leichteren Vertretern seiner Gattung gehört.
Speziell am Thinkbook Plus Gen 3 ist auch, dass sich auf der rechten Seite des Gehäuses nicht ein Anschluss findet und links gerade einmal ein USB-C-3.2-Gen2-Port, der unter anderem zum Laden des Rechners verwendet werden kann, sowie eine Audio-Buchse. Der Rest der Anschlüsse findet sich mittig auf der Rückseite des Notebooks – namentlich ein HDMI-Port, zwei USB-A-3.2-Gen1-Anschlüsse sowie ein Thunderbolt 4 Port (der ebenfalls als Ladeanschluss dienen kann). Flankiert werden die Anschlüsse von zwei Auslässen, über die die warme Luft aus dem Gehäuse gebracht wird. Die Lüfter können bei ihrer Arbeit bei hoher Last recht laut werden, störend wirken die Lüftergeräusche interessanterweise vor allem dann, wenn man das Gehäuse vom Schreibtisch anhebt, da die Luft offenbar am Notebook-Boden angesogen wird. Dann bekommt das Ganze ein wenig den Charakter eines startenden Mini-Düsenjets. Wie erwähnt trifft dies aber nur für hohe Arbeitslast zu, bei normalen Office-Tasks stören die Lüftergeräusche nicht. Und: Die Lüfter erfüllen ihren Zweck, wirklich warm wird das Gerät nie.
Darüber hinaus lässt die Verarbeitung keine Kritik zu. Das Gehäuse im kühlen Alu-Look wirkt edel, Tastatur und Touchpad sind angenehm in der Bedienung und wertig, genauso wie die übrigen verbauten Komponenten – etwa der Powerknopf oben an der Tastatur mit integriertem Fingerabdruckleser oder die verbaute Webcam, die Windows Hello unterstützt und über eine physische Abdeckung verfügt. Das Lautsprechersystem mit 2x 2 Watt Stereolautsprechern sorgt – wie die meisten Notebook-Lautsprecher – derweil für wenig Begeisterung, trotz Harman-Kardon-Logo und Support für Dolby Atmos. Das haben andere schon besser hingekriegt.
Eine Besonderheit des Lenovo Thinkbook Plus Gen 3: Bis auf einen USB-C- und einen Audio-Port finden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite des Notebooks. (Quelle: Lenovo)
Der Zweitbildschirm
Ebenfalls auf der Rückseite des Rechners findet man einen Pen, der für die Verwendung mit dem zweiten Bildschirm des Thinkbook Plus Gen 3 gedacht ist. Diesen zweiten Bildschirm – er misst 8 Zoll und löst mit 800 x 1280 Pixeln auf – bekommt man zum ersten Mal unmittelbar nach dem Abschluss der Einrichtung des mitgelieferten Windows 11 Pro zu Gesicht. Dann nämlich wird man vom Second Screen willkommen geheissen, wobei das optisch ein wenig so wirkt, als hätte jemand einen Werbeflyer auf das Notebook geklebt – einfach darum, weil der zweite Screen neben der Tastatur so ungewohnt ist (und weil er qualitativ auch nicht an den Hauptscreen heranreicht, dazu aber später mehr).
Bedient werden kann der zweite Screen entweder mit der Maus, die wie bei einem externen Display in den Zusatzscreen gezogen werden kann, mit dem Finger oder eben dem mitgelieferten Stift – der übrigens nur auf dem Second Screen, nicht aber dem Touch-fähigen Hauptbildschirm funktioniert. Unten auf dem Second Screen finden sich sieben Menüsymbole mit verschiedenen Funktionen, die wir nachfolgend kurz auflisten:
- Apps: Über den Menüpunkt Apps werden auf dem Zweit-Display die am häufigsten verwendeten Anwendungen eingeblendet. Zudem kann man ganz einfach App-Gruppen erstellen, in die die aktuell geöffneten Anwendungen gelegt werden, um beim nächsten Mal einfacheren Zugriff zu erhalten. Ganz oben im Menü findet man zudem den Reiter alle Apps, über den sämtliche auf dem Rechner installierten Apps aufgelistet werden – ähnlich dem Startmenü von Windows.
- Notizen: Über den zweiten Menüpunkt lassen sich Notizen erstellen. Die App ist rudimentär – man kann aus fünf Stiftdicken sowie fünf Farben auswählen, es gibt einen Radiergummi und einen Papierkorb, mehr nicht. Via Einstellungen kann man noch die Farbe des Notizpapiers definieren und es gibt vier Vorlagen – leer, mit Linien, mit einem quadratischen Raster und mit Punkten. Zudem kann man definieren, ob man Memos auch bei aktiviertem Sperrbildschirm erstellen kann und ob die Notizen direkt in Onenote hochgeladen werden sollen.
- Spiegelung: Über die nächsten beiden Menüpunkte lässt sich zum ersten ein Teil des Hauptbildschirms auf den Second Screen spiegeln, wobei über das Aufziehen eines Rechtecks exakt definiert werden kann, welcher Teil des Hauptbildschirms auf dem Zweibildschirm dargestellt werden soll. Auf Wunsch kann so auch ein Ausschnitt des Hauptscreens recht stark herangezoomt werden. Danach ist es möglich, in dem gespiegelten Ausschnitt auf dem Second Screen den Eingabestift zu verwenden – praktisch etwa bei Grafikanwendungen. Zum zweiten kann auch der Second Screen auf den Hauptscreen gespiegelt werden, wobei es möglich ist, diesen frei zu bewegen, anzupinnen oder transparent darzustellen.
- Ready for: Die Funktion Ready for wäre an sich äusserst spannend – wäre darum, weil sie aktuell nur mit Motorola-Smartphones funktioniert, die in unserer Testredaktion leider fehlen. Würde man ein solches besitzen, könnte man über die Funktion Mobiler Desktop die Telefon-Apps auf dem Notebook verwenden, das Telefon als Webcam benutzen, Files mittels Copy&Paste hin und herschieben oder das Smartphone als Access Point nutzen, um mit dem Notebook unterwegs online zu gehen. Nun ist es leider so, dass der Anteil der Nutzer, die ein Motorola-Smartphone besitzen, in der Schweiz überschaubar sein dürfte, und man wünschte sich,
Lenovo würde hier die Geräteunterstützung ausbauen.
- Zahlenblock: Als letzter Second-Screen-Menüpunkt kann man sich einen Zahlenblock sowie die Mediensteuerung einblenden lassen, wobei die Tasten hier angenehm gross sind, sodass sie problemlos mit den Fingern bedient werden können. Auf Knopfdruck lässt sich alternativ auch der Windows-Taschenrechner anzeigen, um so direkt auf dem Zweitdisplay zu rechnen – praktisch.
Nebst diesen spezifischen Anwendungsoptionen ist es aber auch ganz einfach möglich, eine Anwendung oder ein offenes Browserfenster in den Zweitbildschirm zu schieben, so wie man das bei einem herkömmlichen externen Display auch tun würde. So kann man auf dem flachen Second Screen beispielsweise ein Video anschauen – was zwar aufgrund des Hochformats suboptimal ist – und auf dem Hauptscreen arbeiten, oder aber man hat auf dem Zweitbildschirm eine zusätzliche Website oder ein Word-Dokument offen. Etwas schade ist, dass das matte Zweitdisplay wie erwähnt qualitativ nicht an den Hauptscreen heranreicht. Farben sind weniger kräftig, die Helligkeit ist geringer und vor allem der Blickwinkel lässt zu wünschen übrig, was umso schwerer ins Gewicht fällt, als dass man den Screen eher aus einem flachen Winkel betrachtet, weil er ja flach neben der Tastatur platziert ist. Durch die unterschiedliche Qualität wirken Haupt- und Second-Screen auch nicht wie eine Einheit, sondern der Zweitbildschirm wirkt eher wie ein Fremdkörper – eben wie der eingangs erwähnte aufgelegte Werbeflyer. Last but not least: Eine Möglichkeit, den zweiten Bildschirm bei Nichtverwendung auszuschalten, haben wir nicht gefunden. Eine solche Möglichkeit wäre allenfalls aber der Akkulebensdauer zugutegekommen, was wünschenswert gewesen wäre.
Eine Akkulaufzeit von 4 Stunden 51 Minuten bei Video-Dauerbetrieb ist alles andere als berauschend. Beim Erstellen eines Screenshots wird übrigens der Zusatzscreen mit aufgenommen. (Quelle: Lenovo)
Durchschnittliche Performance, schwache Akkulaufzeit
Denn man muss davon ausgehen, dass das Dual-Screen-Setup mit ein Grund ist, dass das Thinkbook Plus Gen 3 bezüglich Akkulaufzeit nur beschränkt überzeugt, um es mal positiv auszudrücken. Obwohl
Lenovo im Gerät einen Akku mit einer respektablen Kapazität von 70 Wh verbaut, schafft das Gerät beim Testlauf Modern Office von PCMark 10, mit dem der moderne Büroalltag inklusive gelegentlichen Videokonferenzen simuliert wird, eine Akkulaufzeit von gerade einmal 5 Stunden und 43 Minuten. Andere Notebooks, die wir in den letzten Monaten testeten, lieferten hier bis zu doppelt so lange Strom. Bei der Videodauerwiedergabe machte der Akku des Thinkbook Plus Gen 3 sogar schon nach 4 Stunden 51 Minuten schlapp, was unterdurchschnittlich ist. Bezüglich Ladeleistung schafft es das 100-Watt-Ladegerät, den Akku in einer Stunde zu 78 Prozent zu füllen, was zwar nicht beeindruckend, aber anständig ist.
Bezüglich Performance liefert das Thinkbook Plus Gen 3 Durchschnitt. In unserem Testrechner wurde ein Prozessor des Typs Core i7-12700H – Intels aktuellste CPU-Generation – verbaut, flankiert von 32 GB RAM. Zum Speichern stehen auf dem Testrechner 1 TB SSD (max. 2 TB) bereit, und für Inhalt auf dem Display sorgt Intels Iris-Xe-Grafikeinheit. Die fehlende dedizierte Grafikkarte macht denn auch klar, dass das Gerät im Gegensatz zu vielen anderen 17-Zöllern nicht unbedingt als Workstation ausgelegt ist und auch nur mässig Freude hat an aufwändigen Grafik-Renderings. Das spiegelt sich auch in den Benchmark-Tests wider, die wir mit PCMark 10 durchgeführt haben. Der Gesamtscore des Thinkbook Plus Gen 3 liegt hier bei 6141 Punkten, was ziemlich genau den Werten entspricht, die wir bei den beiden 16-Zoll-Business-Geräten Huawei Matebook D 16 sowie Lenovo Yoga Slim 7 Pro gemessen haben, die wir im vergangenen Herbst testeten und die ebenfalls mit aktuellen CPUs bestückt waren. Betrachtet man die Werte im Detail, so zeigt sich, dass das Thinkbook Plus Gen 3 beim Essentials-Score, wo unter anderem Anwendungsstarts, Videokonferenzen oder Web Browsing getestet werden, ansehnliche 12’070 Punkte schafft, beim Produktivitäts-Score, wo es um Tabellenkalkulations- und Textanwendungen geht, durchschnittliche 7589 Punkte und beim Digital-Content-Creation-Score, wo die Themen Foto- und Videobearbeitung sowie Rendering abgearbeitet werden, eher etwas unterdurchschnittliche 6863 Punkte (siehe auch Vergleichstabelle in den Ausgaben für Abonnenten. Noch kein Abo?
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Nebst PCMark 10 haben wir als weiteren Benchmark Geekbench auf dem Thinkbook Plus Gen 3 laufen lassen. Bei diesen Tests zeigte sich die Performance der 12. Core-Generation von Intel – etwa beim Wert von 1751 Punkten beim Single Core Score, der rund 20 Prozent über den Werten von im letzten Jahr getesteten Notebooks mit Intels 11. Core-Generation liegt. Der Multi Core Score liegt sogar rund doppelt so hoch. Beim OpenCL Score, mit dem Geekbench die Performance der GPU bei gängigen Grafik-Tasks (etwa Bildverarbeitung) testet, ist das Thinkbook Plus Gen 3 mit Iris-Xe-Grafik zwar ebenfalls etwas performanter als vergleichbare Hardware mit der letzten Intel-Generation. Gegen Notebooks mit dedizierter Grafikkarte wie das Lenovo Yoga Slim 7 Pro mit Nvidia Geforce RTX 3050 aber fällt Iris Xe deutlich ab (siehe Tabelle in den Ausgaben für Abonnenten. Noch kein Abo?
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Zum Thema Benchmark-Tests anzufügen ist, dass unsere Benchmarksoftware PCMark 10 bei den Akku-Tests zu Beginn regelmässig ihren Dienst verweigerte, was uns so lange vor Rätsel stellte, bis wir begannen, die vorinstallierte Crapware vom Rechner zu verbannen. Die Deinstallation von Mcafee Livesafe mit seinen nervigen Pop-ups, die daran erinnern, dass der Gratisvirenschutz bald abläuft, brachte schliesslich Abhilfe. Ein Beweis mehr, dass Crapware ein Unding ist, das bei unseren Tests zu Recht regelmässig Abzug gibt.
Es ist möglich, einen Teil des Hauptbildschirms auf den Second Screen zu holen und auf Wunsch auch heranzuzoomen, beispielsweise um ihn dort mittels Eingabestift zu bearbeiten. (Quelle: Lenovo)
Aufsehenerregend ja, praktisch jein
Das
Lenovo Thinkbook Plus Gen 3 hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zweifelsohne sorgt das Setting mit dem im Gehäuseboden integrierten Zusatz-8-Zoll-Bildschirm für Aufsehen – das hat man so noch nie gesehen. Der Zusatzscreen kann sich durchaus auch als praktisch erweisen, etwa für handschriftliche Notizen oder aber für gewisse Multitasking-Aufgaben. Ob man nun Videos auf dem Mini-Screen neben der Tastatur anschaut, bleibt zu bezweifeln. Und dass die Verbindung von Second Screen und Smartphone, die durchaus praktisch erscheint, auf Motorola-Geräte beschränkt ist, ist einfach nur schade. Kommt hinzu, dass die Konstruktion auch Nachteile mit sich bringt – insbesondere das extrem in die Breite gezogene Hauptdisplay mit seiner 3K-Auflösung, das zwar optisch toll ausschaut und wohl auch für Kinofilme optimal ist, sich beim Arbeiten je nach Aufgabe aber als weniger praktisch herausstellt, weil in der Höhe relativ wenig Inhalt angezeigt wird und das Display trotz den 17,3 Zoll zu klein ist, um mehr als zwei Fenster nebeneinander offen zu haben. Es hat schon seinen Grund, warum viele Notebook-Hersteller im Business-Umfeld auf das Displayformat 3:2 anstelle von 16:9 oder 16:10 setzen.
Ebenfalls wenig hilfreich ist das Extra-Display auch bezüglich Akkulaufzeit, die unterdurchschnittlich ist. Zugutehalten muss man Lenovo dafür die tadellose Verarbeitung des Geräts bei relativ geringem Gewicht. Trotzdem: Man weiss nicht so recht, was man mit dem Thinkbook Plus Gen 3 anfangen soll. Für eine Multimedia-Maschine ist die Grafikleistung zu knapp. Als Arbeitstier scheint der Formfaktor des Displays etwas unpassend, und wer wirklich einen Zweitbildschirm für die Arbeit wünscht, findet mit einem externen mobilen Display die bessere (weil grössere) und wohl auch günstigere Lösung – denn ein Schnäppchen ist das Thinkbook Plus Gen 3 nicht. Was bleibt, ist ein Notebook, das sich zumindest von der Masse abhebt und im Sitzungszimmer auffällt.
Nützlich ist sicherlich die Notizen-App, um handschriftliche Notizen anzulegen – oder aber um die Kinder mit Zeichnen zu beschäftigen. (Quelle: Swiss IT Magazine)
Fazit
Innovationen sind im Bereich Notebooks rar und kommen am ehesten noch in Form von Zusatzdisplays, so wie beim Asus Zenbook Duo oder auch bei Apples Macbook Pro mit seiner Touchbar.
Lenovo versucht es beim Thinkbook Plus Gen 3 mit einem Extra-Display rechts neben der Tastatur, das wie ein eingelassenes Mini-Tablet wirkt. Dieses Extra-Display hat durchaus seinen Nutzen, etwa für handschriftliche Notizen oder fürs Multitasking. Allerdings treibt es den Preis des Notebooks nach oben, leert den Akku schneller und sorgt für einen Formfaktor des Notebooks, der zwar schick ausschaut, aber wenig praktisch ist. Darum finden wir: Wer mehr Displayfläche braucht, fährt mit einem mobilen externen Zusatzdisplay besser (und günstiger). Wer hingegen in Meeting-Räumen für Aufsehen sorgen möchte und zudem gerne und häufig handschriftliche Notizen macht, kann sich das Thinkbook Plus Gen 3 durchaus überlegen.
Positiv+ innovatives Konzept
+ tadellose Verarbeitung
+ hochwertiges Hauptdisplay
Negativ- Lüfter unter Last recht laut
- Verbindung Second Screen und Smartphone auf Motorola-Geräte beschränkt
- Qualität des Zweitdisplays fällt ab
- Akkulaufzeit enttäuschend
- Mcafee-Crapware
Hersteller/AnbieterLenovoPreisab Fr. 1549.– (Testkonfiguration Fr. 1979.–)
WertungFunktionalität 4 von 5 Sternen
Verarbeitung 6 von 6 Sternen
Preis/Leistung 4,5 von 6 Sternen
Gesamt 5 von 6 Sternen
(mw)