Nach Red Hat mit RHEL 9 hat nun auch
Oracle seine Red-Hat-basierte Linux-Distribution für den Enterprise-Einsatz in Version 9 veröffentlicht. Erhältlich ist die Distro für x86/64 (Intel und AMD) sowie für ARM64. Die Oracle-Variante enthält neben dem Red Hat Compatible Kernel auch den hauseigenen Unbreakable Enterprise Kernel in Release 7, der seinerseits auf dem LTS-Kernel 5.15 basiert. Laut Oracle bietet dieser Verbesserungen bei Performance und Sicherheit. Dazu gehören etwa Core Scheduling zur Abwehr von Side-Channel-Attacken und das VPN-Protokoll Wireguard. Der Unbreakable Enterprise Kernel kann zudem nativ Virtualbox Shared Folders verwenden, um Informationen zwischen Linux-Gastsystemem und Oracle VM Virtualbox gemeinsam zu nutzen.
Zu den weiteren Neuerungen von Oracle Linux 9 zählt die Integration von OpenSSL 3.0 samt einem neuen FIPS-Modul, das den Einsatz von nicht FIPS-konformen Algorithmen verhindert. Und das FIPS-Flag kann nun im Kernel gesetzt werden, ohne dass OpenSSL dafür in den FIPS Mode übergehen muss. Dazu kommt das neue Filesystem Btrfs, das asynchrones SSD-Trimming unterstützt, parallelen Filesystem-Sync ermöglicht und beim Umgang mit Checksums weniger Lookups benötigt. Das Filesystem XFS unterstützt neu Direct Access für den Direktzugriff auf Byte-adressierten persistenten Speicher – damit sollen die Latenzen herkömmlicher Block-I/O-Speicherprozesse wegfallen. Eine Komplettübersicht über alle Neuerungen findet sich in einem
Blogpost.
(ubi)