Schon seit Jahrzehnten forscht
IBM auf dem Gebiet der Quantencomputer. Nun will das Unternehmen diese Technologie in die Praxis überführen. Wie aus einer
Roadmap hervorgeht, die IBM veröffentlicht hat, soll bis 2025 ein Quanten-Supercomputer mit mehr als 4000 Qubits seinen Dienst aufnehmen. Das ist eine grosse Ansage, hat der US-amerikanische Technologieriese doch erst im November letzten Jahres einen Quantencomputer mit 127 Qubits vorgestellt ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
Zunächst will IBM aber noch im Laufe diese Jahres einen Osprey genannten Chip mit 433 Qubits herausbringen. Darüber hinaus soll 2023 die Qiskit Runtime in die Cloud migriert werden, um einen serverlosen Ansatz in den Kern des Quantum-Software-Stacks zu bringen, so die entsprechende
Mitteilung. Und Ende 2023 will IBM auch den Quantum Chip Condor mit 1000 Qubits fertigstellen, den IBM als weltweit ersten universellen Quantum-Prozessor bezeichnet.
Um einen derart rapiden Leistungsanstieg in so kurzer Zeit zu bewerkstelligen, will
IBM zunächst mehrere Prozessoren dazu bringen, parallel miteinander zu kommunizieren. Dies soll den Weg für eine breitere Palette von Techniken ebnen, die für die praktische Anwendung von Quantensystemen erforderlich sind, so zum Beispiel verbesserte Techniken zur Fehlerbegrenzung und intelligente Workload-Orchestrierung. Dazu werden klassische Rechenressourcen mit Quantenprozessoren kombiniert. Und schliesslich soll die Skalierbarkeit durch die Bereitstellung von Quantenkommunikationsverbindungen zwischen Quantenprozessoren erreicht werden. Damit will IBM einzelne Cluster zu einem grösseren Quantensystem zusammenschliessen.
(luc)