Zwar hat Intel Ende Februar sein komplettes, 28 CPUs umfassendes Line-up der 12. Generation seiner Core-Prozessoren (Alder Lake) vorgestellt. Allerdings dürfte es noch einige Wochen – wenn nicht Monate – dauern, bis eine gewisse Auswahl an Notebooks mit Intel-CPUs der neuesten Generation bei den Händlern bereitsteht. Deshalb ist aktuell nach wie vor Intels 11. Core-Generation das Mass aller Dinge – Grund genug für die Redaktion von «Swiss IT Magazine», drei entsprechende Notebooks mit- respektive gegeneinander auf den Prüfstand zu stellen.
Bei den Geräten, die die Redaktion erreicht haben, handelt es sich um das Travelmate Spin P6 von Acer und das Expertbook B7 Flip von
Asus – quasi zwei Brüder im Geiste, beide mit einem bis 360 Grad drehbaren 14-Zoll-Multitouch-Display, das mit Stift bedient werden kann. Zu ihnen gesellt sich das
Axxiv Aria I15A21 – ein brandneues Gerät aus Schweizer Produktion von Littlebit Technology, das ebenfalls mit einem Touchscreen bestückt ist, der jedoch «nur» um 180 Grad aufgeklappt werden kann und ausserdem 15,6 Zoll gross ist.
Auch über den Touchscreen und den 11th-Gen-Prozessor hinaus sind sich die drei Testgeräte recht ähnlich. Sie alle kommen mit einer Core-i7-CPU, wobei der 1195G7-Chip im Expertbook B7 Flip mit bis zu 5 GHz taktet, während der 1165G7-Prozessor, der sich in den beiden anderen Notebooks findet, maximal 4,8 GHz leistet. Alle drei Notebooks besitzen 16 GB RAM sowie SSD-Speicher (500 GB bzw. 1 TB), während Intel Iris Xe für die Grafik besorgt ist – entsprechend ausgeglichen müssten eigentlich die Performance-Tests ausfallen. Die jeweiligen Akkus liefern 56 Wh (Acer), 63 Wh (Asus) und 73 Wh (Axxiv) – auch hier warten wir gespannt auf die Tests zur Akkulaufzeit.
Sehr ähnlich auch das Angebot an Anschlüssen. Alle drei Notebooks bieten je zwei Thunderbolt-4-Ports, von denen einer für die Stromversorgung benötigt wird. Alle Geräte bieten auch einen oder zwei USB 3.2 Type-A-Ports sowie einen HDMI-Anschluss. Beim Rechner von Asus findet sich zusätzlich ein Mini-Displayport und ein Micro-HDMI-Adapter. Über letztgenannten Port lässt sich der Rechner mit einem RJ45-Netzwerkanschluss erweitern – der entsprechende Adapter liegt dem Lieferumfang bei. Einen RJ45-Adapter (via USB-C) gibt es auch bei
Acer, nicht aber beim Modell von Axxiv – schade. Acers Travelmate Spin P6 bietet ausserdem einen MicroSD-Kartenleser, während das Asus-Modell einen Smartcard-Reader besitzt. Diese beiden Modelle kommen zudem mit der Option, eine 5G-SIM-Karte einzuschieben, um auch unterwegs überall online zu sein.
Als erstes Fazit lässt sich somit ziehen: Was die Anschlüsse angeht, lässt sich keines der Testgeräte lumpen, allerdings bieten sowohl Acer wie auch Asus doch noch einige Optionen mehr – wobei sich insbesondere die RJ45-Adapter oder die 5G-Funktionalität je nach Einsatzgebiet als nützlich erweisen könnten.
Gehäuse und Verarbeitung
Rein optisch tanzt das Axxiv Aria I15A21 aus der Reihe – nicht nur, weil das Display mit einer Diagonalen von 15,6 Zoll deutlich grösser ist als das der Mitstreiter, sondern auch, weil es bezüglich Design und Gehäuse dem Mac-Notebook deutlich näher steht als dem klassischen PC-Laptop. Axxiv hat seinen Rechner in ein silbernes, scharf geschnittenes Alugehäuse verpackt und mit schwarzen Tasten versehen, so wie Apple dies bei seinem Macbook Pro auch tut. Diese Tasten, die in zwei Stufen hintergrundbeleuchtet werden können, bieten ein sehr gutes Schreibgefühl, allerdings mit einem recht festen Druckpunkt – das muss man mögen. Alles in allem haben die Ingenieure von Hersteller Littlebit Technology bei Design und Verarbeitung jedoch ganze Arbeit geleistet. Das gilt insbesondere auch für die Dimensionen des Rechners. Obwohl er deutlich mehr Displayfläche bietet als seine Mitbewerber, ist er dünner als das Gerät von
Asus und zumindest im vorderen Bereich auch als dasjenige von
Acer. Er bietet auch klar die dünnsten Ränder rund ums Display, die oben rund 8 und seitlich 5 Millimeter messen. Dafür ist er mit 1,68 Kilo etwas schwerer als seine beiden Kontrahenten.
Im Gegensatz zu den Geräten von Acer und Asus kann man das Display des Axxiv-Rechners wie erwähnt nicht bis 360 Grad öffnen, um ihn so als Tablet zu nutzen. Man kann das Axxiv-Display aber 180 Grad flach auf den Tisch legen, wobei der Nutzen davon nicht wirklich klar ersichtlich ist, zumal die Bedienung per Stift nicht möglich ist. Auszusetzen an der Verarbeitung des Aria I15A21 gibt es allerdings nichts, einzig vielleicht bis darauf, dass das Scharnier zwischen Gehäuse und Display etwas leichtgängig ist, so dass das Display weiter aufklappt, wenn man den Rechner etwas rasch anhebt – die Schwerkraft lässt grüssen. Erwähnen muss man auch, dass das Aria I15A21 als einziges Notebook im Testfeld keinen Fingerabdruck-Scanner auf dem Power-Knopf besitzt. Dafür befindet sich an der Vorderkante im Bereich des Touchpads ein LED-Streifen. Gemäss Produktbeschrieb wäre dieser für den Voice Assistant für Alexa und Cortana gedacht, nachdem aber Cortana auf Windows 11 per Default deaktiviert ist, haben wir das LED auch nie zum Leuchten gebracht und finden, dass man dieses auch sinnvoller hätte verwenden können – etwa zur Anzeige des Ladestatus.
Das Travelmate Spin 6 von Acer ist mit gemessenen 1,23 Kilo klar das leichteste Geräte im Testfeld, und es ist ähnlich dünn wie der Rechner von
Axxiv. Das Gehäuse aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung ist klassisch in Schwarz gehalten. Die Tastatur wird beim Öffnen des Displays leicht angehoben und bietet ebenfalls ein angenehmes Schreibgefühl. Etwas unglücklich finden wir, dass der Power-Button mit integriertem Fingerabdruckleser oben rechts in die Tastatur integriert wurde – dort, wo sich typischerweise der Delete-Knopf findet. So ist es uns nicht selten passiert, dass wir das Gerät in den Stand-by-Modus versetzt anstatt etwas gelöscht haben.
Die Ränder um das Display messen bei Acer oben gut 11 und seitlich zirka 5 Millimeter. Ebendieses Display kann flach an die Rückseite geklappt werden, um das Travelmate Spin P6 im Tablet-Modus zu verwenden. Diesen Tablet-Modus mit Tastatur und Touchpad auf der Rückseite muss man (ganz grundsätzlich) mögen, beim Acer-Gerät funktioniert er zumindest deshalb einigermassen gut, weil der Rechner wie erwähnt recht leicht ist. Elegant gelöst hat Acer zudem das Thema Stift. Dieser ist zwar ziemlich dünn und kommt bezüglich Schreibgefühl nicht mal in die Nähe des Surface Slim Pen 2 für Microsoft-Geräte (der allerdings auch 135 Franken extra kostet), dafür muss man sich keine Gedanken darüber machen, wo man ihn verstaut. Der Acer-Stift kann nämlich seitlich ins Gehäuse gesteckt werden, wo er auch gleich geladen wird und immer dabei ist.
Das Gehäuse des Expertbook B7 Flip von Asus ist ebenfalls aus einer Aluminium-Magnesium-Legierung gefertigt, angeraut und deshalb unempfindlich gegen Fingerabdrücke und in einem Farbton gehalten, den Asus Star Black nennt. Dabei sollen dem Lack feinste Glitzerelemente beigemischt worden sein, die je nach Lichteinfall funkeln. Primär schaut das Gehäuse in leicht bläulich wirkendem Anthrazit ziemlich edel aus. Ungewohnt ist, dass Asus den Powerbutton (der ebenfalls mit integriertem Fingerabdruckleser kommt) nicht im Bereich rund um die Tastatur, sondern auf der rechten Seite angebracht hat. Da würde man sich direkt wünschen, dass man das Notebook auch im geschlossenen Zustand einschalten kann, wenn man mit einem externen Display arbeitet – was leider aber nicht funktioniert. Ebenfalls an der Seite finden sich physische Tasten für die Lautstärke. Eine weitere Besonderheit des Expertbook B7 Flip ist das Nummern-Pad, das auf dem Touchpad eingeblendet werden kann. Dazu drückt man auf das entsprechende Symbol an der rechten oberen Ecke des Touchpads, worauf blau schimmernd die Zahlen 0 bis 9 sowie die wichtigsten Rechenoperationen, ein Zurück- und ein Enter-Knopf eingeblendet werden – sehr praktisch, wenn man im grossen Stil Zahlen eingeben muss. Der Mauszeiger kann dabei übrigens weiterhin via Touchpad gesteuert werden. Die Tastatur gibt wie bei den Mitbewerbern keinen Anlass zur Kritik, die Tastenwege scheinen bei Asus allerdings etwas länger als bei Acer und Axxiv.
Mit seitlich gut 8 Millimetern und oben rund 11 Millimetern messen die Ränder um das Asus-Display doch deutlich mehr als bei der Konkurrenz, und auch der untere Rand ist deutlich höher. Wie beim Gerät von Acer lässt sich die integrierte Kamera mit einer ebenfalls integrierten physischen Blende abdecken – Axxiv bietet das bei seinem Gerät nicht. Beim Öffnen des Displays wird die Tastatur wie bei Acer auch bei Asus leicht angehoben, zudem kann das Display komplett auf die Rückseite geklappt werden, um den Rechner im Tablet-Modus zu nutzen. Spätestens jetzt merkt man, dass das Expertbook B7 Flip doch einiges schwerer, grösser und auch dicker ist als sein Pendant von Acer. Ebenfalls weniger elegant gelöst wurde von Asus die Stift-Thematik. Zwar ist der Stift deutlich dicker als der von Acer und liegt dadurch besser in der Hand, das Schreibgefühl allerdings ist im Vergleich zum Acer-Stift nochmals einen Tick schlechter. Zudem kann der Stift nicht im Gehäuse versorgt und geladen werden, sondern ist mit einer AAAA-Batterie ausgestattet und hält magnetisch an der Seite des Gehäuses, und das mehr schlecht als recht. Positiv anzumerken ist für das Notebook von Asus hingegen, dass es die grösste Fülle an Anschlüssen bietet.
Das Aria I15A21 von Axxiv ist das einzige Gerät im Testfeld mit einem 15,6-Zoll-Display. Etwas verschenkt scheint uns das blaue LED unter dem Touchpad, das für Cortana und Alexa gedacht ist. (Quelle: Axxiv)
Nützliches Feature: Auf dem Asus Expertbook B7 Flip kann man auf dem Touchpad einen Nummernblick einblenden, um so Zahlen deutlich einfacher einzugeben. (Quelle: Asus)
Die beiden Rechner von Acer und von Asus können im Tablet-Modus genutzt werden und kommen zudem mit einem Stift, dessen Aufbewahrung Acer aber deutlich besser löst. (Quelle: Acer, Asus)
Display und Sound
Beim Direktvergleich der drei Displays in der Einstellung ab Werk fällt auf, dass im Grundsatz das Display des Axxiv-Geräts Bilder eher wärmer (sprich mit leichtem Gelbstich) und dasjenige von
Asus eher kühler (leichter Blaustich) darstellt, während das Acer-Display am ausgewogensten wirkt. Der Kontrast wiederum ist gerade im dunklen Bereich bei den Geräten von Axxiv und Asus einen Tick besser, während die Einblickwinkel weitgehend identisch sind. Letztlich aber muss man festhalten, dass zwischen den Displays – sowohl was die Helligkeit als auch die Darstellung von Farben angeht – kaum Unterschiede festzustellen sind. Das gilt auch bei der Arbeit im Freien und trotz der Tatsache, dass der Rechner von Asus nebst der höheren Auflösung als einziger über ein Non-Glare-Display verfügt – die Leserlichkeit bei direkter Sonneneinstrahlung ist bei allen Geräten weitgehend identisch.
Als nächstes zu den Speakern. Hier rühmt sich einzig das Expertbook von Asus der Zusammenarbeit mit einem Soundspezialisten, und zwar Harman Kardon. Die übrigen beiden Geräte streichen die Speaker-Thematik weniger hervor – schliesslich handelt es sich um Business-Geräte. Und in der Tat ist der Sound beim Asus-Gerät am definiertesten, allerdings vermag das Axxiv Aria I15A21 durchaus mitzuhalten, insbesondere was den Wumms des Sounds respektive das Volumen angeht. So gefällt bei Filmeffekten und beim gesprochen Wort das Gerät von Asus besser, bei Musik weiss dasjenige von Axxiv besser zu gefallen. Das Travelmate Spin P6 von Acer fällt soundtechnisch hingegen etwas ab, alles tönt etwas dünner und im Vergleich blechern – egal ob der Teams-Videocall, das Musikvideo oder das Filmintro.
Dafür hält sich der Rechner von Acer auch sonst zurück, was Geräusche angeht. Das Travelmate arbeitet ganz klar am ruhigsten, selbst bei Performance-Tests braucht es viel, bis man den Lüfter wirklich hört, und selbst dann dreht er auf einer Frequenz, die absolut nicht störend ist. Ganz anders der Rechner von
Axxiv, der unter hoher Belastung beim Benchmark-Test klar am lautesten ist. Der Lüfter beginnt dann zu pfeifen, als ob im Innern des Laptops ein kleiner Düsenjet starten würde. Dafür bleibt der Axxiv-Rechner oben im Bereich der Tastatur als auch auf der Unterseite weitgehend kühl, während der Rechner von Acer gerade oberhalb der Funktionstasten, aber auch an der Unterseite, doch ordentlich warm wird. Das Expertbook B7 von Asus geht einen Mittelweg, bei diesem Rechner machen sich die Lüfter auch bei geringeren Workloads schon bemerkbar, werden aber nie unangenehm laut, wenn auch etwas lauter als diejenigen von
Acer. Dafür bleibt das Asus-Gerät ebenfalls ziemlich kühl – zumindest auf der Seite der Tastatur, während die Unterseite doch auch warm werden kann.
Ein Punkt noch bezüglich Asus und Akustik: Auf dem Notebook findet sich eine dedizierte Taste, um AI Noise Cancelling zu aktivieren, so dass bei einem Videocall Umgebungsgeräusche herausgefiltert werden. Laut unseres Gesprächspartners nützt dies beispielsweise bei Musik im Hintergrund eher wenig, hat aber den positiven Effekt, dass das Echo der eigenen Stimme nicht mehr zu hören ist. Ebenfalls praktisch beim Asus-Gerät im Zusammenhang mit Videocalls: Bei einem Teams-Call zum Beispiel wird hinten am Deckel (auf Wunsch) automatisch ein kleines rotes Licht aktiviert, dass der Umgebung anzeigt, dass man nicht gestört werden will – quasi ein «On Air»-Licht am Notebook-Deckel.
Crapware ist ein No-Go
Bevor wir auf die Performance und Akku-Lebensdauer der drei Rechner eingehen, gilt es noch ein leidiges Thema abzuhandeln – Crapware. Wir teilen hier ganz klar die Meinung, dass Crapware ein No-Go ist – das gilt für Consumer-Rechner für wenige Hundert Franken und noch viel mehr für Business-Geräte, die 1500 Franken oder mehr kosten. Littlebit Technology scheint diese Meinung zu teilen, das Axxiv-Notebook wird ohne Software jenseits des Betriebssystems geliefert. Dafür ist das Aria I15A21 als einziger Rechner «nur» mit Windows 11 Home anstelle Windows 11 Pro bestückt, was nicht so recht zur Business-Ausrichtung passt.
Bei
Asus hält sich die vorinstallierte Zusatzsoftware zumindest in Grenzen. Asus selbst liefert einige Tools mit wie Expertwidget, mit dem beispielsweise die Tasten 1 bis 4 als Hotkeys definiert werden können. Ebenfalls an Bord ist das Systemdiagnose-Tool MyAsus, wo allerdings ohne die Erstellung eines Accounts nichts geht. Vorinstalliert ist zudem einzig noch McAfee Personal Security – Crapware ist bei Asus also überschaubar.
Übers Zeil hinaus schiesst hingegen
Acer. Das beginnt bereits bei der Einrichtung des Betriebssystems, wo auch die Erstellung einer Acer-ID verlangt wird. Eine Überspringen-Option sucht man dabei vergebens, dafür sind die Felder mit den persönlichen Daten bereits mit den Angaben aus dem Microsoft-Benutzerkonto vorausgefüllt. Zwar kann man diese Daten aus den Feldern löschen und ohne das Erstellen einer Acer-ID auf «Weiter» klicken – trotzdem hinterlässt so bereits das Aufsetzen des Rechners einen schalen Beigeschmack. Und es wird nicht besser. Einmal in Betrieb genommen, finden sich auf dem Travelmate Spin P6 «Angebote» wie eine Dropbox User Promotion, die sich prompt auch nach ein paar Tagen meldet mit der Aufforderung, sich doch jetzt für die Einjahres-Gratispromo anzumelden, das Angebot verfalle sonst. Ein paar Tage später meldet sich ein weiteres Fenster, wonach Acer Norton Security Ultra empfiehlt – ein weiteres Stück ungewollte Software. Scrollt man durch die installierten Programme, findet man noch einiges mehr, etwa AxCrypt, Firefox, oder diverse Acer-Tools – sinnvolle und weniger sinnvolle. Zur zweiten Kategorie gehört Acer Jumpstart, ein Progrämmchen, das nichts weiter zu tun scheint, als die Acer-Website mit aktuellen Angeboten aufzurufen. Über Acer User Sensing hingegen kann man einstellen, ob der Laptop erkennen soll, wenn der Nutzer in der Nähe ist, sodass man sich schneller anmelden kann (ein Feature, dass beim Axxiv-Gerät voreingestellt ist). Und über Acer Proshield Plus lassen sich diverse Security-Funktionen wie Dateiverschlüsselung oder ein USB-Gerätefilter umsetzen.
Auf allen drei Geräten vorinstalliert gefunden haben wir zudem Spotify und Disney+ – Crapware also, die scheinbar mit Windows 11 mitinstalliert wird, sowohl in der Home- als auch in der Pro-Variante. Das war uns so nicht bekannt.
Performance und Akkulebensdauer
Bei den Benchmarktests liegen die drei Testkandidaten relativ nahe beieinander, was insofern auch nicht überraschend ist, da sie im Innern wie eingangs ausgeführt recht ähnlich ausgestattet sind. Alle drei Geräte sind mit 16 GB RAM bestückt, und die Rechner von Acer und
Axxiv kommen auch mit derselben CPU, während diejenige im Asus-Rechner etwas höher taktet. Das macht sich in den Tests, die wir mit PCMark 10 durchgeführt haben, denn auch bemerkbar. Sowohl im Gesamtrating als auch in den Teilratings Essentials Score, wo unter anderem Anwendungsstarts, Videokonferenzen oder Web Browsing getestet werden, beim Produktivitäts-Score und beim Digital-Content-Creation-Score arbeitet der Rechner von Acer rund 10 Prozent performanter als seine Mitkonkurrenten. Im Vergleich zum Surface Laptop Studio mit einem Core-i5-Prozessor und Intel-Xe-Grafik für gut 2000 Franken, das wir für die letzte Ausgabe von «Swiss IT Magazine» getestet haben, liegen die drei Testkandidaten dieser Ausgabe beim Essentials- und beim Produktivitäts-Score leicht vorne, beim Digital-Content-Creation-Score (bis auf das Expertbook von Asus) aber leicht zurück.
Interessanterweise liegt bei den Benchmark-Tests mit Geekbench nicht das an sich besser bestückte Asus-Gerät vorne, sondern der Axxiv-Rechner – insbesondere beim OpenCL-Score, der die Grafikleistung misst. Doch auch hier liegen die Werte so nah beieinander, dass man bei der täglichen Arbeit kaum Unterschiede bezüglich Performance feststellen dürfte.
Leicht anders die Situation bezüglich Akkulebensdauer. Beim Testlauf Modern Office von PCMark 10, mit dem der moderne Büroalltag inklusive gelegentlichen Videokonferenzen simuliert wird, wies das Benchmarking-Tool für das Gerät von
Asus gerade einmal eine Laufzeit von 6 Stunden 44 Minuten aus. Fast zwei Stunden länger hielt bei diesem Test der Akku von
Acer, der auf dem Papier weniger Kapazität (56 Wh anstatt 63 Wh beim Asus-Rechner) hat – nämlich 8 Stunden 34 Minuten. Und nochmals fast zwei Stunden länger in Betrieb war das Axxiv-Gerät – nämlich 10 h 26 Minuten. Ganz ähnlich die Situation bei der Dauerwiedergabe von Video. Hier macht das Expertbook B7 Flip von Asus nach 6 Stunden 49 Minuten schlapp. Das Travelmate Spin P6 von Acer spielte Video 7 Stunden 30 Minuten lang ab, während der Akku des Axxiv Aria I15A21 8 Stunden 55 Minuten durchhielt. Hier nochmals zum Vergleich das Surface Laptop Studio, das wir im letzten Heft getestet haben. Mit einer Kapazität von 58 Wh hielt dessen Akku gerade im Vergleich mit dem Acer- und dem Asus-Gerät doch einiges länger, nämlich 11 Stunden 48 Minuten (Modern Office) respektive 8 Stunden 58 Minuten (Videowiedergabe).
Getestet haben wir zu guter Letzt noch, wie schnell die Akkus der Geräte geladen werden. Dazu haben wir die Batterien komplett geleert und die Rechner danach ausgeschaltet für eine Stunde an den Strom angeschlossen. Einmal mehr sind die Resultate ähnlich. Beim Asus-Rechner war der Akku nach einer Stunde Laden zu 69 Prozent gefüllt, beim Axxiv-Gerät zu 73 Prozent und beim Acer-Laptop zu 75 Prozent.
Die drei Testkandidaten (Acer, Axxiv und Asus v.l.n.r.) mussten für die Tests der Akkulaufzeit auch nachts arbeiten, um am Morgen dann die Testergebnisse anzuzeigen. Dabei hielt der Akku des Axxiv-Geräts am längsten durch, derjenige von Asus enttäuschte. (Quelle: Acer, Asus, Axxiv)
Der Testsieger
Einen Testsieger in einem Vergleich von Notebooks zu finden, die bezüglich Leistung praktisch identisch sind und die alle ihre individuellen Vor- und Nachteile haben, ist gar nicht so einfach. Ziemlich direkt vergleichbar sind das Expertbook B7 Flip von
Asus und das Travelmate Spin 6 von
Acer. Und bei diesem Vergleich hat das Acer-Gerät aus zwei ganz wesentlichen Gründen die Nase vorn. Einerseits aufgrund der Akku-Laufzeit, die beim Rechner von Asus enttäuscht, andererseits aufgrund des deutlich geringeren Gewichts und der Gehäuseabmessungen – beides sind bei einem Gerät, das wie die 14-Zöller von Acer und Asus mit 5G-Konnektivität auf hohe Mobilität ausgelegt sind, Killerkriterien. Da helfen auch die Asus-typischen Gimmicks wie der einblendbare Nummernblock auf dem Touchpad, die Anschlussvielfalt, die integrierte Noise-Cancelling-Technologie mittels AI oder die guten Lautsprecher nicht. Nicht zu vernachlässigen ausserdem: Der Acer-Rechner kostet einige Hundert Franken weniger.
Schwieriger wird der Vergleich mit dem
Axxiv Aria I15A21, der doch einiges mehr an Displayfläche bietet, dafür nicht als Tablet verwendet werden kann. Am Ende des Tages hat uns aber der Rechner aus Schweizer Produktion am meisten überzeugt, und zwar aus folgenden Gründen: Displayfläche kann man nie genug haben, und trotz dem Mehr an Display ist das Axxiv-Gerät sehr dünn und immer noch relativ leicht. Zudem hält der Akku des Axxiv I15A21 am längsten, das Gerät sieht mit seinem Alu-Gehäuse im Apple-Stil auch am hübschesten aus und es kommt – im Gegensatz zum Acer-Laptop – ohne Crapware. Wenn Axxiv nun noch einen Netzwerk-Adpater zum Lieferumfang draufpacken würde, wären wir schon nahe dran am Wunsch-Notebook.
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(mw)