Die Situation rund um die
Klagen um eine mögliche marktbeherrschende Stellung von
Google und
Facebook in der Online-Werbung spitzt sich zu: Im Rahmen einer Untersuchung im Fall Google sollen neue Dokumente aufgetaucht sein. Diese geben "The Guardian"
zufolge Hinweise darauf, dass Google im Zuge eines "Jedi Blue" genannten Deals mit Facebook die Auktion seiner Online-Werbung manipuliert habe. So habe das Unternehmen Facebook früher mit Informationen versorgt und dem Unternehmen schnelleren Zugang zur Plattform sowie weitere Vorteile verschafft. Ziel des Deals sei es gewesen, Facebook davon abzuhalten, einen konkurrenzierenden Dienst namens "Header Bidding" zu lancieren – was denn auch gelungen sei.
Das Dokument soll sowohl von Google-Chef Sundar Pichai und seinem Stellvertreter Philipp Schindler als auch Meta-Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg unterzeichnet worden sein. Von letzterer soll zudem eine E-Mail an Facebook-CEO Mark Zuckerberg vorliegen, in der sie festhält, dass die Vereinbarung mit Google strategisch sehr wichtig sei, man kurz vor der Unterzeichnung stehe und nun die Zustimmung benötige, um fortzufahren.
Mehrere US-Staaten haben die neuen Erkenntnisse zum Anlass genommen, eine von Texas angeführte, hängige Klage von Dezember 2020 in einer überarbeiteten Fassung einzureichen. Google wies die Vorwürfe zurück. Bei Meta erklärte man auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass es sich bei dem Vertrag um eine "nicht exklusive Bietervereinbarung mit Google" handle, die ähnlich auch mit anderen Unternehmen getroffen worden sei.
(af)