In der Schweizer Armee wurde Whatsapp bisher rege für allerlei dienstliche Kommunikation genutzt, zum Beispiel bei der Küchenorganisation durch den Quartiermeister oder für Gruppenchats, in denen der Zugführer seinen Leuten mitteilt, was sie für die nächste Übung packen sollen, wie ein Bericht vom "Tages Anzeiger"
ausführt (Paywall).
Damit ist jetzt Schluss. In der Schweizer Armee soll für dienstliche Belange in Zukunft nur noch
Threema zum Einsatz kommen. Alle anderen Instant-Messaging-Plattformen wie Signal, Telegram und eben Whatsapp sind per sofort verboten. Der Tagi-Bericht beruft sich auf ein Schreiben des Armeestabs an Kommandanten und Stabschefs.
Als Grund für den zwingenden Wechsel zu Threema gibt Armeesprecher Daniel Reist demnach an, dass Threema als schweizerischer Messaging-Anbieter nicht dem US-Cloud-Act unterstehe, gemäss dem die US-Behörden Zugriff auf Daten amerikanischer Unternehmen erhalten, selbst wenn sie nicht in den USA gespeichert sind. Threema lasse sich zudem anonym nutzen und benötige keine personenbezogenen Daten.
In der Armee soll jedoch nicht Threema Business zum Zug kommen, wie es etwa in der Bundesverwaltung Usus ist, sondern die normale Privatversion der App und der Plattform. Die Armee will ihren Angehörigen dazu Anleitungen für Threema bereitstellen und sie über die Rückerstattung der Kosten von vier Franken pro App informieren. Wer das Verbot missachtet, muss aber nicht mit Strafe rechnen. Vielmehr setzt die Armeeleitung auf positive Anreize: Die Kader sollen die Threema-Nutzung vorleben und ihre Untergebenen damit auf sanfte Weise zum Umstieg auf die Schweizer Messaging-Lösung bewegen.
(ubi)