Über die Web-Plattform
www.easygov.swiss gelang es kriminellen Hackern im August 2021 mittels einer automatisierten Abfrage, mutmasslich eine Liste mit Namen von bis zu 130’000 Unternehmen zu stehlen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilt. Diese Unternehmen hatten im Jahr 2020, auf dem Höhepunkt der pandemiebedingten Wirtschaftskrise, einen Covid-19-Kredit beantragt.
Nicht betroffen sind jene Firmen, welche den Kredit schon vollständig zurückbezahlt haben, sowie alle vertraulichen Unternehmensdaten wie Bankverbindung, IBAN-Nummer, Kontaktpersonen et cetera. Der Kreditbetrag als Teil der angegriffenen Datensammlung wurde von den Hackern nicht abgegriffen. Die Daten der auf Easygov registrierten Unternehmen sind ebenfalls nicht betroffen.
Gemäss Analyse des Access-Logs von Easygov wurde ein Angriff mit bis zu 544’000 Zugriffen pro Tag zwischen dem 10. bis 22. August 2021 festgestellt. Total wurden im August 1,3 Millionen Abfragen getätigt. Dabei wurden anhand der UID-Nummern eine automatisierte Abfrage durchgeführt und es konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Liste der Firmen erstellt werden, die einen Covid-19-Kredit beantragt und noch nicht zurückbezahlt haben.
Das
Seco, als Betreiber von Easygov, hat sofort reagiert. Die attackierte Web-Schnittstelle konnte innerhalb von wenigen Minuten geschlossen werden. Die eingesehenen Daten wurden vom Server entfernt und der verwendete Prozess auf Easygov vollständig deaktiviert. Der betroffene Korrekturprozess von Covid-19-Kreditanträgen stand den Unternehmen im öffentlichen Bereich von Easygov ohne Login zur Verfügung. Im geschützten Bereich (d.h. mit Login) sei eine solche automatisierte Abfrage ausgeschlossen, so das Seco.
(swe)