Gut drei Viertel der Schweizer Bevölkerung wollen nach den Erfahrungen mit Home Office, Distant Learning und Online-Shopping während der Corona-Pandemie ihre digitalen Fähigkeiten verbessern. Für Berufstätige geht es dabei auch um Teilhabe an der digitalen Transformation: Sechs von zehn Teilnehmern einer repräsentativen Befragung der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman mit rund 1500 Teilnehmern erwarten, dass Internet und Technologie neue Jobs schaffen werden. Die Studie wird im Rahmen
des Schweizer Digitaltags von
Digitalswitzerland, der dieses Jahr am 10. November stattfindet, veröffentlicht.
Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen haben in der Schweiz die Digitalisierung beschleunigt. Daraus ist aber auch ein Aufholbedarf entstanden, wie die Befragung zeigt. So wollen 44 Prozent aller Befragten ihre technologischen Fähigkeiten weiterentwickeln, vor allem jüngere Teilnehmer der Befragung. Bei 20 Prozent aller Befragten geht es dagegen erst einmal darum, sich mit neuen Technologien vertraut zu machen.
"Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung gibt sich mit ihrem digitalen Status Quo nicht mehr zufrieden", so Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman. "Nach den Erfahrungen in der Pandemie will man die Digitalisierung stärker für sich nutzen und aktiv mitgestalten." Wenn Arbeitgeber Fachkräfte binden wollen, sollten sie diesen Wunsch aufnehmen und ihre Beschäftigten selbst weiterqualifizieren oder ihre Lernbereitschaft finanziell unterstützen. Das Vordringen von E-Learning erleichtert die Fortbildung. Nach Überzeugung von 75 Prozent der Befragten vereinfachen Internet und Technologie den Lernprozess.
Über alle Branchen hinweg vertraut die Schweizer Bevölkerung Spitälern, Ärzten und Krankenkassen mehr als jedem anderen Wirtschaftszweig, wenn es um die Weitergabe persönlicher Daten geht. Der Umfrage zufolge trifft dies auf 69 Prozent zu. Ähnlich positiv beurteilen die Befragten ansonsten nur ihre Banken und den Wissenschaftsbereich (Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstitute). Misstrauen herrscht dagegen vor allem gegenüber Online-Händlern und Technologiefirmen. Lediglich 24 Prozent der Befragten vertrauen diesen Wirtschaftszweigen.
(swe)