Im September 2021 veröffentlichte "Wall Street Journal"
eine Recherche (Paywall) basierend auf Aussagen einer anonymen Whistleblowerin, die dem Konzern schwerwiegende Vorwürfe bezüglich des Schutzes seiner Nutzer machte. Nun hat sich die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen, ehemalige Product Managerin in der Civic Integrity Group von
Facebook, öffentlich zu erkennen gegeben und im TV-Interviewformat "60 Minutes" weitere schwerwiegende Vorwürfe gegen den Social-Media-Giganten erhoben (siehe Video unten).
Facebook bezahle den Preis für Profit mit der Sicherheit der Nutzer und tue dies völlig bewusst, so Haugen. Man sei sich bei Facebook intern bewusst, dass der Empfehlungsalgorithmus der Plattform Hate Speech und Fehlinformationen klar fördert, so die Informantin weiter. Auch zieht sie den Vergleich mit ihren vorherigen Arbeitgebern Google und Pinterest: Bei Facebook sei das Fehlverhalten aufgrund von Profitgier "wesentlich schlimmer" gewesen. Der Konflikt entstehe, wenn etwas besser für die Gesellschaft wäre, es dabei aber finanzielle Einbussen für den Konzern gibt. Bei Facebook würde hier wiederholt der Profit priorisiert, so die Whistleblowerin.
Der Empfehlungsalgorithmus von Facebook steht schon seit geraumer Zeit im Verdacht, Inhalte mit Fehlinformationen und aufwiegelnden Tendenzen einen fruchtbaren Boden und grosse Verbreitung zu geben, Facebook dementierte die Vorwürfe in der Regel klar.
(win)