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97 Prozent der Schweizer Firmen nutzen Open-Source-Lösungen
Quelle: CH Open

97 Prozent der Schweizer Firmen nutzen Open-Source-Lösungen

Laut der Open Source Studie Schweiz 2021 kommen Open-Source-Lösungen bei 97 Prozent der Firmen und Behörden zum Einsatz. Vor allem der Anteil der sogenannten Vielnutzer ist deutlich gestiegen.
18. Juni 2021

     

CH Open hat mit der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit der Uni Bern und SwissICT die Open Source Studie Schweiz 2021 veröffentlicht. Die Studie soll aufzeigen, wie quelloffene Software in den vergangenen drei Jahren an Verbreitung und Relevanz gewonnen hat. Befragt wurden dabei 163 CEOs, CIOs, CTOs und IT-Fachleute, deren Unternehmen Mitglieder von SwissICT und der Schweizerischen Informatikkonferenz sind.

Die Studie hat zutage gefördert, dass 97 Prozent der Unternehmen und Behörden inzwischen Open-Source-Lösungen einsetzen. Vor drei Jahren waren es noch 95 Prozent, 2015 erst 92 Prozent. Eindrücklich sei vor allem das grosse Wachstum der sogenannten Vielnutzer, heisst es im Management Summery zur Studie. Vielnutzer bezeichnet die Organisationen, die in mehr als 14 der 28 abgefragten Themen Open Source Software (OSS) nutzen. Ihr Anteil beträgt in der neuesten Erhebung 49 Prozent, deutlich mehr als die 29 Prozent aus dem Jahr 2018 und die 21 Prozent im Jahr 2015. Weiter haben 67 Prozent der Antwortenden zu Protokoll gegeben, dass die Relevanz von OSS in den letzten drei Jahren "stark" oder "eher zugenommen" hat. Demgegenüber empfinden nur 6 Prozent die Relevanz als abnehmend.


Als Hauptgrund für die Verwendung von Open Source Software werden von den Befragten die offenen Standards genannt. Gegenüber 2018 hat der Anteil von "sehr wichtig" hierbei nochmals um 5 auf 54 Prozent zugenommen. "Dies zeigt, dass Interoperabilität wichtiger denn je ist, da monolithische IT-Systeme definitiv ausgedient haben", heisst es von den Studien-Verantwortlichen hierzu. Heute würden von Business-Anwendungen offene Schnittstellen erwartet – etwas, dass bei proprietärer Software weitgehend Glückssache sei, sei man doch der Willkür des jeweiligen Herstellers ausgeliefert, wieviel Zugang er zu seiner Applikation gewähren will.
Als Hindernisse beim Einsatz von Open Source Software wurde im Rahmen der Studie unter anderem genannt, dass bei vielen Open-Source-Projekten unklar sei, wie sie finanziert werden. Neben den unklaren Geschäftsmodellen der Open-Source-Anbieter sei ausserdem nach wie vor der Vendor-Lock-in mit bestehenden proprietären Systemen einer der wichtigsten Hinderungsgründe bei der weiteren Verbreitung von Open Source Software, ist weiter zu lesen.

Gefragt wurde unter anderem auch nach der Nutzung von Open Source Tools. Hierzu ist zu lesen, dass Javascript zwar nach wie vor die verbreitetste Open-Source-Programmiersprache in der Schweiz ist, Typescript jedoch rasant aufhole. Die Verbreitung von Typescript habe sich in drei Jahren von knapp 2 auf 38,5 Prozent verzwanzigfacht. Ebenfalls stark an Ausbreitung gewonnen hätten zudem Open-Source-Anwendungen auf dem Desktop, deren Anteil innert drei Jahren von 56 auf 75 Prozent stieg. Besonders beliebt seien dabei Standardprodukte wie Firefox und Keepass (siehe Bild).


Der komplette, 88 Seiten starke Bericht – die eigentlichen Studienergebnisse machen allerdings nur rund einen Fünftel der Publikation aus, beim Rest handelt es sich um Fachbeiträge, Praxisbeispiele und Firmenportraits – kann ab sofort kostenlos als PDF unter diesem Link heruntergeladen werden. (mw)


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Kommentare
Die restlichen 3% werden wohl die Ahnungslosen sein. Es haben ja wohl alle irgend eine Standardsoftware im Einsatz und da wird es schnell extrem Dünn, denn wenn das nicht gerade die Access-Lösung aus dem Interdiscount ist, dann hat diese Open Source genutzt. Apple hat einen Open Source Kernel. Selbst Microsoft bedient sich da gerne an der Open Source Quelle (und trägt auch für die Open Source Community viel bei; unter anderem spenden sie sogar Patente). Wenn jemand wirklich das Gefühl hat, dass er nirgends in der Firma implizit oder explizit Open Source im Einsatz hat, dann hat er die IT seiner Firma wohl auch kaum im Griff. Das ist aus meiner Sicht schlicht nicht mehr möglich. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur in welchem Umfang.
Freitag, 18. Juni 2021, Studer



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