KPMG hat im DACH-Raum eine grossangelegte Studie zum Thema Online-Shopping durchgeführt. In der Schweiz wurden dazu rund 1050 Personen befragt. Die Quintessenz der Studie ist wenig überraschend: "Die Schweizer Bevölkerung kauft infolge der Corona-Krise vermehrt online ein", schreibt
KPMG, und nennt als Hauptgründe die Kontaktbeschränkungen sowie das fehlende Einkaufserlebnis aufgrund der Hygienemassnahmen. Laut Studie hätten 40 Prozent der befragten Schweizer ihr Einkaufsverhalten als Folge der Pandemie angepasst, und fast die Hälfte der Konsumenten glaubt, dass sich ihr Online-Einkaufsverhalten infolge der Corona-Pandemie nachhaltig verändert hat. Das grösste Potenzial für zukünftige Käufe auch nach der Corona-Krise liegt gemäss Umfrage in den Produktkategorien Fashion, Freizeit, Kosmetik & Drogerie sowie Elektronik.
Eine weitere Erkenntnis der Studie lautet, dass die Höhe der Online-Ausgaben in einem direkten Zusammenhang steht mit dem Alter der Käuferschaft. So tätigt ein Drittel der sogenannten "Generation Z" (18 bis 24 Jahre) in der Schweiz mehr als die Hälfte ihrer Einkaufsausgaben im Internet. Bei den "Millennials" (25 bis 39 Jahre) geben ein Viertel der Befragten mehr Geld im Internet aus als in physischen Geschäften. Bei der "Generation X" (40 bis 55 Jahre) liegt der Anteil noch bei 16 Prozent, und bei den "Babyboomern" (56 bis 89 Jahre) sind es 9 Prozent. Nichtsdestotrotz ist man bei KPMG überzeugt, dass der stationäre Handel auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Jürg Meisterhans, Partner und Sektorleiter Retail bei KPMG Schweiz: "Das Einkaufserlebnis, die sozialen Kontakte sowie die persönliche Beratung von Angesicht zu Angesicht lässt sich nicht durch ein Online-Erlebnis ersetzen. Dies haben uns die vergangenen Monate klar vor Augen geführt."
In den Tiefen der insgesamt
64-seitigen Studie finden sich noch weitere spannende Erkenntnisse. So etwa die, dass je jünger die Altersgruppe desto häufiger Apps für Einkäufe genutzt werden. Von der Schweizer Generation Z erledigt gar über die Hälfte (54%) die Online-Käufe über eine App. Bei den Millenials sind es 38 Prozent, bei der Generation X 25 Prozent. Herausgefunden wurde auch, dass es für 60 Prozent der Schweizer keinen bevorzugten Einkaufstag gibt, dafür aber eine bevorzugte Einkaufszeit. 65 Prozent nämlich shoppen abends zwischen 18 und 23 Uhr.
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung ist zudem, dass der häufigste Grund für einen Kaufabbruch zu hohe Versandkosten sind. 69 Prozent der Befragten haben aus diesem Grund schon einmal einen Online-Kauf gestoppt. 48 Prozent haben den Einkauf schon abgebrochen, weil die bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten wurde, und 46 Prozent aufgrund der Warenverfügbarkeit respektive den zu langen Lieferzeiten. Die wichtigsten Qualitätsmerkmale eines Online-Shops sind für die Befragten aussagekräftige Produktbeschreibungen und korrekte Produktdaten sowie der kostenlose Versand und Rückversand. "Auch das Vertrauen in den Händler in Bezug auf Datenschutz und Lieferung der Ware sowie die Benutzerfreundlichkeit des Shops sind zentrale Entscheidungskriterien beim Online-Kauf", so
KPMG.
Und nicht zuletzt schreibt KPMG gestützt auf die Befragung und im Hinblick auf die Dominanz von Amazon in Deutschland und auch Österreich, dass es auffällig sei, dass "die Schweizer Bevölkerung im Vergleich zu ihren Nachbarländern bei vielen verschiedenen Shops einkaufen und kein Online-Händler eine dominante Marktstellung einnimmt."
Die komplette Studie
kann an dieser Stelle eingesehen werden.
(mw)