Die aktuellen ARM-basierten Chips für Mobilgeräte und PCs nutzen zumeist die ARMv8-Architektur, die vor zehn Jahren eingeführt wurde. Jetzt präsentiert der Chiptechnologie-Anbieter die völlig neu konzipierte ARMv9-Architektur. Diese soll mehr Leistung und Sicherheit bringen. Die Performance soll um bis zu 30 Prozent steigen, vornehmlich durch die neue Version 2 der Scalable Vector Extensions (SVE2), die Vorteile bei der Parallelverarbeitung bringen und neue Algorithmen unterstützen soll – darunter Rechenverfahren aus Gebieten wie Computer Vision, Multimedia und Web Services. Dazu kommen Verbesserungen bei der LTE-Baseband-Verarbeitung. Insgesamt wird die ARM-Architektur damit deutlich flexibler.
Für vermehrte Sicherheit sollen hardwarebasierte Memory Tagging Extensions (MTE) und die Realm Management Extension sorgen. Die MTE sind darauf ausgelegt, Memory Overflows und ähnliche Schwachpunkte vermeiden zu helfen. Mit der Realm Management Extension werden Daten unterschiedlicher Apps in getrennten Bereichen, den sogenanten Realms, verarbeitet. Damit dies funktioniert, müssen die Betriebssysteme entsprechend angepasst werden. Die Gesamtheit der sicherheitsorientierten Konzepte der neuen Architektur bezeichnet
ARM als Confidential Computing Architecture (CCA).
Wann genau die ersten ARMv9-Prozessoren erscheinen, ist nicht bekannt. "Winfuture"
mutmasst, dass erste Chips wohl noch 2021 im Rahmen der Cortex-A-Serie von CPU-Cores für Smartphones zu erwarten sind und dass ARM-Kunden wie Apple, Qualcomm, Nvidia und Mediatek bereits an ARMv9-basierten Chipdesigns arbeiten. Gerüchteweise verlaute, dass Apple beim kommenden A15-Bionic-Chip bereits auf ARMv9 setzt.
Detaillierte Informationen zu ARMv9 finden sich auf der
Website von ARM.
(ubi)