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Coronakrise verändert Rekrutierungsprozesse von Schweizer Unternehmen
Quelle: Pixabay/Rawpixel

Coronakrise verändert Rekrutierungsprozesse von Schweizer Unternehmen

Die Coronakrise hat laut einer Studie von Jobcloud und der ZHAW Angebot und Nachfrage auf dem Schweizer Jobmarkt verändert. Unternehmen haben ausserdem ihre Rekrutierungsprozesse angepasst.
7. Januar 2021

     

Jobcloud und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben gemeinsam die Jobcloud Market Insights veröffentlicht, eine verhaltensbasierte Studie, die Angebot und Nachfrage auf jobs.ch und jobup.ch für das Jahr 2020 analysiert. Ergänzt wird die Studie durch eine digitale Umfrage, die Jobcloud im Oktober 2020 durchführte und Antworten von über 600 Arbeitgebern und 12'000 Arbeitnehmern berücksichtigt.


Daraus geht hervor, dass sich Angebot und Nachfrage auf dem Schweizer Jobmarkt verändert haben, und die Pandemie hat dazu geführt, dass Home Office salonfähig geworden ist, so die Autoren. Ausserdem habe sie auch dafür gesorgt, dass die Rekrutierungsprozesse angepasst wurden und viele Unternehmen auch in Zukunft neu eingeführte Prozesse beibehalten möchten. So haben mehr als die Hälfte aller Organisationen in der Schweiz haben ihre Prozesse in der Rekrutierung aufgrund der aktuellen Herausforderungen. "Besonders grosse Unternehmen sahen einen Anpassungbedarf. Während kleine und mittelgrosse Unternehmen etwa zur Hälfte angaben, die Rekrutierungsprozesse geändert zu haben, beträgt dieser Anteil bei den Grossunternehmen fast drei Vierte"», präzisiert Davide Villa, CEO von Jobcloud.
Laut der Studie zeigen sich die Anpassungen der Rekrutierungsprozesse am deutlichsten bei den Vorstellungsgesprächen. So haben bei der Umfrage fast 60 Prozent der Unternehmen in der Deutschschweiz angegeben, das erste Vorstellungsgespräch digital abzuhalten, in der Westschweiz sind es 44 Prozent. Nur ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten werden danach zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch eingeladen. Sogar gänzlich auf Face-to-Face-Interviews würden mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen in der Westschweiz beziehungsweise jedes sechste Unternehmen in der Deutschschweiz verzichten.

Vor allem in grösseren Unternehmen werden die veränderten Rekrutierungsprozesse über die Coronakrise hinausgehen. Je grösser das Unternehmen ist, desto eher will man die Learnings im Rekrutierungsprozess nutzen und Anpassungen beibehalten, wenn auch nicht alle davon. Nur wenige Grossunternehmen gaben an, zum alten Rekrutierungsprozess zurückkehren zu wollen (6%). Während auch nur wenige mittelgrosse Unternehmen zur alten Handhabe zurückwollen (13%), sind es bei den kleinen Firmen doch ein knappes Viertel. "Die Coronakrise hat bewiesen, dass viele Prozesse erfolgreich digitalisiert werden können, und einen Lernprozess angestossen, der die Rekrutierung nachhaltig verändern wird", ist Davide Villa überzeugt.


Immerhin: aus der Studie geht auch hervor, dass das Rekrutierungsbudget in 2020 in vielen Unternehmen trotz der aktuellen Herausforderungen unverändert blieb. So haben knapp 70 prozent der befragten Unternehmen in der Deutschschweiz angegeben, ihr Budget für die Personalbeschaffung habe sich im Verlauf von 2020 nicht geändert. Jedoch wollte rund die Hälfte der Unternehmen in der Westschweiz Kürzungen beim Rekrutierungsbudget vornehmen. (luc)


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