Eine Kurzbefragung – durchgeführt von der unabhängigen Projektleitungs- und Beratungsfirma Eduxept – zeigen, welche Herausforderungen es während der Coronakrise zu meistern gab und gibt, und mit welchen Konsequenzen im Bildungsumfeld zu rechnen ist. An der schweizweiten Befragung teilgenommen haben rund 500 Lehrpersonen und Schulleitende sowie Mitarbeitende und Leitungspersonen von Behörden und Verbänden schwergewichtig aus der Berufsbildung.
In drei von vier Organisationen schien man eher gut bis sehr gut auf den Sonderfall vorbereitet zu sein. 23 Prozent der Befragten gab an, dass ihre Organisation sehr gut vorbereitet war. Mehr als die Hälfte (52%) schätzten ihren Arbeitgeber als eher gut vorbereitet ein. Eine von fünf teilnehmenden Personen gab an, dass ihre Organisation eher schlecht auf die Situation vorbereitet war. Lediglich 4 Prozent berichtete von einem sehr schlecht vorbereiteten Arbeitgeber. Die Einschätzungen waren über alle Funktionsstufen hinweg ausgeglichen. Personen aus Mittel- oder Hochschulen schätzten ihre Organisation durchschnittlich etwas besser ein als Zugehörige anderer Bildungsinstitutionen.
Zu den grössten Herausforderungen und Sorgen gehörten die Neuorganisation der Arbeitsmethoden und Anlässe sowie die Umstellung auf Online-Kommunikation. Dies zeichnet sich über alle Bildungsstufen hinweg wie auch ausserhalb von Bildungsinstitutionen ab. Die meisten Personen gaben an, dabei gut unterstützt worden zu sein. Nur sehr wenige fühlten sich mit der Situation überfordert oder haben keine Unterstützung erhalten. Lediglich rund 10 Prozent gaben an, ihr Tagesgeschäft nicht mehr erledigen zu können. 9 von 10 Personen konnten sich auf eine ausreichende Informatik-Infrastruktur und die notwendigen Anwendungen, Programme und Apps verlassen.
In allen Themengebieten rund um die Digitalisierung in der Bildung wird der Handlungsbedarf stufen- und funktionsübergreifend als gross eingestuft. Die Akteure betrachten es insbesondere als notwendig, dass digitale und analoge Lösungen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden und digitale Kompetenzen nun weiter systematisch gefestigt werden. Dazu müssen gemachte Erfahrungen systematisch aufgearbeitet und ganzheitliche Konzepte für digitale Bildung erarbeitet werden. Zudem sollten digitale Instrumente zukünftig verstärkt in den Arbeitsalltag integriert werden, was von Schulleitenden durchschnittlich als etwas dringlicher eingeschätzt wird als von Lehrpersonen. Die Teilnehmenden über alle Bildungsbereiche hinweg vermuten daher auch, dass in Zukunft die Anzahl der Digitalisierungsprojekte entsprechend zunehmen wird.
(swe)