Die Corona-Krise bringt nicht nur Teile der Schweizer Wirtschaft in finanzielle Nöte, sie trifft auch die DSAG-Mitgliedsunternehmen schwer. Gleichzeitig beschleunigt die Krise aber auch die Digitalisierung, wie eine aktuelle Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) zeigt.
Demnach erwarten über zwei Drittel der Befragten wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise auf den Umsatz ihres Unternehmens. Gleichzeitig gab das Gros der Schweizer Befragten an, dass die Anforderungen bezüglich der Digitalisierung in den Unternehmen durch die Krise zunehmen.
Zwar haben die Lockerungen der Corona-Massnahmen positive Effekte auf die Schweizer Wirtschaft, doch eine Normalisierung ist noch weit entfernt.
Laut DSAG-Umfrage gaben 76 Prozent der Schweizer Befragten (DACH: 74 %) an, dass ihr Umsatz zurückgeht beziehungsweise sogar stark zurückgeht. Bei keinem Unternehmen (DACH: 7 %) steigt er und lediglich bei einem knappen Viertel (DACH: 19 %) scheint die Krise sich nicht auszuwirken.
Anders als vor diesem Hintergrund zu erwarten wäre, entwickeln sich die IT-Budgets für 2021 in den meisten Unternehmen jedoch nicht rückläufig. 74 Prozent (DACH: 76 %) der Schweizer Unternehmen gaben an, dass keine Veränderung für ihr IT-Investitionsbudget 2021 vorgesehen ist. Bei 26 Prozent (DACH: 16 %) ist das Budget um über 20 Prozent rückläufig. Eine Steigerung erwartet in der Schweiz niemand.
Auch die Anforderungen bezüglich der Digitalisierung haben in den Unternehmen durch die Corona-Krise zugenommen. Das gaben 71 Prozent (DACH: 81 %) der Schweizer Befragten an. Vor diesem Hintergrund überrascht es auch nicht, dass mehr als die Hälfte der Befragten (DACH: 61 %) angaben, dass sie verglichen mit dem Vorjahr bezogen auf die Digitalisierung Fortschritte gemacht haben. Und dennoch gaben 39 Prozent (DACH: 34 %) an, nur langsam voranzukommen. 6 Prozent (DACH: 5 %) sagten, dass sie gar nicht vorankommen oder derzeit andere Prioritäten haben.
Erstmals wurde im Rahmen der DSAG-Umfrage auch die Relevanz verschiedener Anbieter für die Digitalisierung der Kernprozesse auf der Anwendungsebene in unterschiedlichen Unternehmensbereichen abgefragt. Was die Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten anbelangt, weisen 84 Prozent der Schweizer Befragten (DACH: 72 %)
SAP die höchste Relevanz zu. An zweiter Position steht
Microsoft mit 32 Prozent (DACH: 37 %) und Google mit 13 Prozent (DACH: 6 %). Ein ähnliches Bild zeigt sich hinsichtlich der Flexibilisierung der Lieferketten. Hier liegt SAP mit 74 Prozent (DACH: 65 %) vor Microsoft mit 29 Prozent (DACH: 19 %) und
Amazon mit 13 Prozent (DACH: 9 %). "Da 52 Prozent der Schweizer Befragten aus dem produzierenden Gewerbe stammen, überrascht dieses Ergebnis nicht. In der Fertigungsindustrie wird SAP zumeist umfassend eingesetzt und die Systeme sind über die Jahre gewachsen, weshalb die Unternehmen vermutlich auch planen, diese Kernprozesse mit SAP zu digitalisieren", erläutert der DSAG-Fachvorstand.
Auch was die Finanz- und Zahlungsabwicklung anbelangt, nimmt SAP mit 81 Prozent (DACH: 77 %) die Pole-Position ein, gefolgt von Microsoft mit 13 Prozent (DACH: 6 %) und Amazon mit 10 Prozent (DACH: 5 %). Wenn auch weniger deutlich gilt dasselbe beim Thema Produktentwicklung. Hier bescheinigen 55 Prozent der Umfrageteilnehmer (DACH: 33 %) SAP hohe beziehungsweise sehr hohe Relevanz. An zweiter Stelle steht hier Microsoft mit 26 Prozent (DACH: 26 %) und an dritter Position folgt Amazon mit 13 Prozent (DACH: 5 %). Die grösste Konkurrenz bietet sich SAP laut Umfrage beim Thema Umwelt und Nachhaltigkeit. Hier hat SAP für 61 Prozent der Schweizer Befragten (DACH: 65 %) keine beziehungsweise nur geringe Relevanz. Lediglich 16 Prozent (DACH: 14 %) halten SAP hier für relevant. 13 Prozent (DACH: 11 %) sagten dies über Microsoft und 10 Prozent (DACH: 5 %) über
Google.
Die Online-Umfrage wurde bei SAP-Anwenderunternehmen im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Befragt wurden CIOs und Vertreter von DSAG-Mitgliedsunternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
(swe)