Am Montag und Dienstag diese Woche konnten Microsoft-Kunden rund um den Globus ihre Anwendungen und Dienste nicht mehr benutzen ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Am Montag Morgen lagen erste Meldungen vor, wonach sich Kunden bei Microsoft-Diensten wie Office 365 nicht mehr via Azure Active Directory anmelden konnten, wie
Microsoft jetzt rückblickend
erklärt. Wer zu diesem Zeitpunkt bereits an den Systemen angemeldet war, hatte gute Chancen, von den Problemen nicht betroffen zu sein. Auch waren europäische oder asiatische Anwender deutlich weniger vom Problem betroffen als etwa australische oder US-Kunden.
Als Ursache nennt Microsoft ein Service Update, das die Azure-AD-Dienste abstürzen liess. Im Normalfall sollten Änderungen zuerst in Bereichen ohne Kundendaten ausgerollt werden, worauf in einem nächsten Schritt das Update ausschliesslich mit Microsoft-Mitarbeiten getestet wird, und erst dann im Erfolgsfall auf die produktive Umgebung angewendet wird. Im vorliegenden Fall hat dieser Prozess nun vollends versagt und das Service Update wurde direkt auf allen Stufen gleichzeitig ausgerollt. Der Fehler wurde offenbar schnell bemerkt und ein automatischer Rollback wurde angestossen, der allerdings infolge korrumpierter Metadaten nicht funktionierte, worauf der Rollback-Prozess manuell durchgeführt wurde. Laut Microsoft-Aussagen konnte das Problem innert rund 5 Stunden behoben werden.
Der Konzern verspricht, verschiedene Massnahmen zu ergreifen, um ähnliche Zwischenfälle künftig zu verhindern. Hingegen wird in der Stellungnahme kein Wort über den gestrigen Ausfall von Outlook verloren, über den sich zahllose europäische User geärgert haben.
(rd)