Telekommunikationsanbieter
Salt zieht in Erwägung, Mitbewerber
Sunrise einzuklagen. Grund ist eine Kooperation beim Glasfaserausbau, die jetzt der Übernahme von Sunrise durch
UPC zum Opfer fallen könnte. Im Mai haben die beiden Telcos die Gründung der Allianz Swiss Open Fiber bekanntgegeben ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Mit dem Joint Venture wollte man eine führende Plattform für Fiber to the Home in der Schweiz etablieren und bis zu 3 Milliarden Franken investieren, um schweizweit 1,5 Millionen Haushalte zu erschliessen.
Wie Salt jetzt verlauten lässt, ist man besorgt darüber, dass die vorgeschlagene Transaktion vertragliche Rechte verletzt, die im Rahmen des Open-Fibre-Joint-Ventures mit Sunrise vereinbart wurden. Weiter heisst es, die einstimmige Zustimmung durch den Sunrise-Verwaltungsrat wie auch das Angebot von Grossaktionär Freenet hätten bereits einen signifikanten Wert für Salt und seine Aktionäre zerstört. Salt hat daher eine US-Kanzlei beauftragt, in den USA ein Verfahren nach Abschnitt 1782 einzuleiten, von vom UPC-Eigner Liberty Global Informationen zu erhalten, welche für die Sunrise-Übernahme relevant seien.
Sunrise widerspricht dieser Haltung diametral. Wie Sprecherin Thérèse Wenger gegenüber dem "Bund"
erklärt hat, stelle man sich auf den Standpunkt, dass man "gemäss den vertraglichen Vereinbarungen mit Salt nicht verpflichtet sei, das Glasfaserprojekt zu verfolgen". Und weiter: "Es steht jeder Partei frei, die Gespräche bezüglich des Projekts jederzeit zu beenden". Auch Sunrise-CEO André Kraue äusserte sich gegenüber der "Sonntagszeitung" in ähnlichem Sinn und erklärte, man müssen nun prüfen "inwiefern ein solches Joint Venture im neuen Unternehmen überhaupt noch Platz hat."
(rd)