In einer Mitteilung hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Lancierung der Pilotphase für die Schweizer Contact Tracing App Swisscovid angekündigt. Diese startet am 25. Mai und soll bis längstens Ende Juni dauern. In diesem Zeitraum soll sich zeigen, ob die App "allfällige technische Mängel und Probleme in der Benutzbarkeit sowie der medizinischen Prozesse" aufweist, erklärt das BAG. Das Contact Tracing, die konsequente Nachverfolgung und Unterbrechung der Infektionsketten, sei eine wichtige Massnahme, um den Wiederanstieg der COVID-19-Ansteckungsrate zu verhindern, so das BAG weiter.
Am Pilot beteiligt sind Mitarbeitende der Eidgenössisch Technischen Hochschulen in Lausanne und Zürich, Armeeangehörige im Ausbildungsdienst, Mitarbeitende einzelner eidgenössischer und kantonaler Verwaltungen sowie solche verschiedener Spitäler und Kliniken sowie ausgesuchten Institutionen und Organisationen. Um die Sicherheit der App zu gewährleisten, stehen ab 28. Mai die Quellcodes des Systems für einen breiten Sicherheitstest mit der Öffentlichkeit, dem Public Security Test, zur Verfügung. Fachleute und interessierte Personen sollen so das System einem Härtetest unterziehen können.
Eine Umfrage im Auftrag des BAG förderte zutage, dass 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung die Einführung einer Contact Tracing App begrüssen. Und 59 Prozent der Bevölkerung sind auch bereit, die App zu installieren. Dennoch ist sich etwas mehr als die Hälfte darüber noch nicht ganz sicher, ob sie die App auch wirklich installieren wird.
Bedenken gegenüber einer Schweizer Contact Tracing App wurden bisher von verschiedenen Seiten geäussert, vornehmlich weil befürchtet wird, die Bevölkerung könnte dadurch überwacht werden. Das BAG stellt jedoch klar, dass die App technisch nicht in der Lage sei, Bewegungsdaten aufzuzeichnen. Vielmehr zeichne sie die Nähe über eine bestimmte Zeit zu anderen Smartphones auf, auf denen die App ebenfalls installiert ist. Mittels dieser Daten könnten somit keine Personen persönlich rückverfolgt werden.
(luc)