Im Rahmen der Lancierung des neuen Mate Xs ("Swiss IT Magazine"
berichtete) stellte sich CEO Richard Yu in einer ausgedehnten Q&A-Session mit Journalisten verschiedenen offenen Themen betreffend
Huawei Mobile Services, neue Geräten, 5G und Falt-Phones.
Wie unter anderem "Watson"
berichtet, ging Yu dabei vertieft auf die Huawei Mobile Services und den dazugehörigen Marktplatz, die App Gallery, ein. Tatsächlich ist es so, dass Huawei seine Ankündigung, wichtige Apps auf die eigene Plattform zu bringen, immerhin stellenweise umsetzen konnte. Mittlerweile lassen sich Versionen von Whatsapp und Facebook auf der Plattform finden, andere Apps mit hohen Benutzerzahlen wie Netflix fehlen jedoch nach wie vor. Für die Nutzung von Apps, die aufgrund der Wirtschaftssanktionen der USA nicht für die Huawei-Plattform verfügbar sind, bietet das Unternehmen mittlerweile drei Workarounds an.
Die Apps können etwa über einen Link in der App Gallery als Direkt-Download vom Hersteller bezogen werden, hier ist jedoch noch unklar, wie man mit Updates verfahren will. Als zweite Option bietet
Huawei den eigenen Quick-Apps-Standard an – installationsfreie Versionen der Apps, die auf HTML basieren und im Prinzip ganz normal funktionieren sollen. Ausserdem soll die Portierung auf die Quick Apps sehr einfach vonstattengehen, verspricht das Unternehmen. Die dritte, etwas unelegante Lösung, ist schlicht der Verweis auf Mobile Websites, wie Youtube sie etwa anbietet, die sich als Icon auf der Benutzeroberfläche speichern, respektiere verlinken lassen. Es ist jedoch nach wie vor so, dass Huawei offensichtlich beachtliche Summen investiert, um Entwickler auf die HMS-Plattform zu locken.
Auch räumt der CEO ein, dass das Mate Xs zu teuer sei und stellt klar: "Wir machen mit jedem verkauften Mate Xs Verlust." Die Komponenten und die Fertigung in kleinen Stückzahlen der Falt-Geräte sind offenbar schlicht zu teuer, was nicht einmal der enorme Kaufpreis wettmachen kann. Yu will mit Huawei dennoch eine Pionierrolle bei der Entwicklung der Falt-Handys einnehmen. Er rechnet damit, dass diese in zwei bis drei Jahren auch im Mittelklasse-Bereich angekommen sein werden.
Für das laufende Jahr plant der chinesische Hersteller wie jedes Jahr die Präsentation des neuen Flaggschiffs der P-Reihe in Europa. Diese wird heuer am 26. März in Paris über die Bühne gehen und das kommende P40 zeigen. Weiter dürften auch Geräte der Tiefpreis-Serie Nova präsentiert werden. Weiter will Huawei auch 5G und WiFi 6 möglichst rasch zur Normalausstattung machen: Beide Standards sollen bereits im P40 Einzug finden. Und gerade bei 5G könnte es nun schnell gehen, denn bereits nächstes Jahr sollen dann alle Huwei-Geräte (auch im Tiefpreissektor) mit 5G-Chips daherkommen, verspricht der CEO.
(win)