Bund möchte Meldepflicht für Hackerangriffe
Quelle: Swico

Bund möchte Meldepflicht für Hackerangriffe

Der Bund will eine Meldepflicht für Unternehmen einführen, die von Hackern angegriffen wurden. Die Meldepflicht soll zunächst für kritische Infrastrukturen eingeführt werden.
7. Januar 2020

     

Der Bund möchte Unternehmen verpflichten, Hackerangriffe künftig zu melden. Wie die "NZZ" in einem Bericht schreibt, soll die Meldepflicht in einem ersten Schritt für kritische Infrastrukturen gelten. Damit seien Wirtschaftssektoren gemeint, die für das Funktionieren des Landes zentral sind, wie beispielsweise die Energieversorgung, der Verkehr, die Finanzbranche oder die öffentliche Sicherheit. Dafür hat der Bundesrat dem Cyberdelegierten des Bundes und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz den Auftrag erteilt, bis Ende des Jahres eine entsprechende Vorlage auszuarbeiten. Hintergrund des Vorstosses des Bundes ist das Fehlen einer allgemeinen Meldepflicht, wodurch Daten zu Cyberangriffen schwer beizukommen ist, was auch die Entwicklung von Gegenmassnahmen erschwere, so die "NZZ".
Zwar begrüsse die Wirtschaft die Einführung einer Meldepflicht, das Vorhaben stösst jedoch auch auf Skepsis, denn es bringe auch einen Mehraufwand für die Unternehmen. Ausserdem sei für viele noch unklar, was der Bund mit den so gewonnenen Informationen anfangen wolle, wie etwa der Verband der Telekommunikation (Asut) zu bedenken gibt. Darüber hinaus würden viele kritische Infrastrukturen Regulierungen und Meldepflichten für sogenannte ausserordentliche Ereignisse kennen, auch wenn diese sich nicht zwingend und explizit auf Cybervorfälle beziehen würden.


Noch ist aber vieles offen. So ist etwa unklar, welche Art von Angriffen unter die Meldepflicht fallen sollen, denn diese Frage sei äusserst schwierig zu beantworten, wie einem Bericht des Bundesraest vom letzten Dezember zu entnehmen ist. Auch ist noch nicht entschieden, ob Meldungen auch anonym erfolgen dürften, in welchem Zeitraum ein Unternehmen einen Vorfall melden müsste und ob dieses sanktioniert werden könnte, wenn ein Cyberangriff nicht gemeldet wird. (luc)


Weitere Artikel zum Thema

Europol schaltet Malware aus

2. Dezember 2019 - In einer koordinierten internationalen Strafverfolgungsmassnahme hat Europol angekündigt, das weltweit organisierte Cyberkriminalitätsnetzwerk hinter Imminent Monitor RAT, einem Hacker-Tool, das Cyberkriminellen die vollständige Kontrolle über den Computer eines Opfers aus der Ferne erlaubt, verhaftet zu haben.

Equifax zahlt für Datenleck rund 700 Millionen Dollar

24. Juli 2019 - Im Mai 2017 verschafften sich Hacker Zugang zu den Servern der Wirtschaftsauskunft Equifax und damit zu den persönlichen Daten von Millionen von US-Bürgern. Nun hat sich Equifax dazu bereit erklärt, bis zu 700 Millionen Dollar an die Betroffenen zu bezahlen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER