Sunrise ändert die Bedingungen zur Abo-Kündigung per 1. Dezember 2019. Dies sei einem aufmerksamen Hörer der SRF-Sendung "Espresso" aufgefallen,
meldet "SRF". Ab dem ersten Dezember darf man Verträge, die mit einer Mindestlaufzeit kommen, frühestens sechs Monate vor dem Ablaufdatum kündigen.
Sunrise will damit offenbar Kunden daran hindern, sofort nach Abschluss eines neuen Abos zu kündigen, damit der Vertrag nach der Mindestlaufzeit nicht weiterläuft.
Laut Sunrise gibt es nur wenige Kunden, die gleich nach Vertragsabschluss kündigen. Es sei jedoch dabei immer wieder zu Missverständnissen gekommen. Mit der Anpassung der Kündigungsfrist wolle man solchen Missverständnissen vorbeugen. Kündigen ist bei Sunrise allerdings sowieso nicht ganz einfach: Schon letztes Jahr hatte der Telco mitgeteilt, dass nur Kündigungen per Telefon oder Chat möglich sind – vermutlich, um zu versuchen, die Kunden im Gespräch von der Kündigung abzuhalten.
Jura-Professor Thomas Probst von der Uni Fribourg hält die neuen Bedingungen für gänzlich ungewöhnlich und sogar missbräuchlich. Sie würden das Kündigungsrecht schikanös einschränken. Der "SRF"-Beitrag spricht von absurden AGB-Klauseln und hält gleichzeitig fest, dass Sunrise durchaus so weitermachen kann, solange kein Kunde vor Gericht dagegen klagt.
Update: Sunrise weist darauf hin, dass es keine automatische Vertragslaufzeit gibt: "Richtig ist, dass diese Abos nach Ablauf der Mindestvertragsdauer mit einer Frist von 60 Tagen auf jedes Monatsende gekündigt werden können – wie alle anderen Abos auch."
(ubi)