Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte nutzen neun von zehn Schweizern täglich ihr Smartphone, wobei die geschäftliche und die private Nutzung zusehends verschmelzen. So erledigen zwei Drittel der Befragten auch während der Freizeit geschäftliche Aufgaben auf ihren Geräten. Grund genug, dass sich Unternehmen mit dem Thema Enterprise Mobility befassen.
Enterprise Mobility ist ein Arbeitsansatz, bei dem Mitarbeiter ihre Aufgaben von überall her mit einer Vielzahl von Geräten und Anwendungen erledigen können. Der Begriff bezieht sich im Allgemeinen auf die Verwendung von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets für geschäftliche Zwecke, umfasst aber auch die Mobilität von Unternehmensdaten und der Arbeitnehmer selbst.
Aus diesem Grund sind Technologien wie Enterprise Mobility Management Systeme (EMM) entstanden. Diese unterstützen IT-Abteilungen dabei, Mitarbeitern das mobile Arbeiten zu ermöglichen und daraus resultierende Sicherheitsrisiken anzugehen.
Go4mobile, 2007 gegründet, hat es sich zum Ziel gemacht, Enterprise-Mobility-Lösungen für mittlere bis grosse Unternehmen umzusetzen und unterstützt Kunden hierbei von der Planungsphase bis hin zur Implementation. Gründer und CEO Reto Heutschi: "Im Bereich Enterprise Mobility bieten wir alles an, das notwendig ist – von der Strategie über die technische Beratung, Konzeption, Lösungsfindung bis hin zum Betrieb von Anlagen." Das Unternehmen fokussiert sich dafür voll und ganz auf das Thema Enterprise Mobility. Hierzu zählen neben Enterprise Mobility Management auch Themen wie Mobile Security, Mobile Device Management, Mobile Content Management, Identity und Access Management sowie Fleet Management. "Wir decken die gesamte Vertikale in diesem Bereich ab", erklärt Heutschi und ergänzt: "Dafür sind wir auf der anderen Seite eher schlank, fokussieren uns hauptsächlich auf den Bereich Enterprise Mobility."
Das Dashboard der EMM-Plattform von Mobileiron bietet den Überblick über sich im Einsatz befindende Geräte (Quelle: Go4mobile)
Mobileiron stellt für alle Plattformen standardmässig eine Vielzahl von Anwendungen und Apps zur Verfügung. (Quelle: Go4mobile)
'Je einfacher das System, desto eher benutze ich es spontan, etwa unterwegs im Zug.' Reto Heutschi, CEO, Go4mobile (Quelle: Go4mobile)
Strategische Ziele
"Grundsätzlich geht es beim Thema Enterprise Mobility darum, unterwegs auf Firmendaten zugreifen zu können", erklärt Heutschi und betont: "Wenn es darum geht, eine Strategie zu entwickeln, stellt sich für Unternehmen aber zuallererst die Frage, was man wirklich konkret verbessern kann, wenn man konsequent mobile Geräte einsetzt." Hier eröffnet sich, so Heutschi, aber für viele Unternehmen ein grosses Potential, etwa wenn es darum geht, Prozesse und Arbeitsabläufe zu optimieren. "Mobility-Projekte bringen grossen strategischen und operativen Nutzen", so der Geschäftsleiter.
Neben der Klärung von strategischen Fragen unterstützt
Go4mobile Kunden auch dabei, Projekte praktisch umzusetzen und betreibt nach Abschluss bei Bedarf auch gleich die Anlagen und Systeme. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Experten von
Go4mobile und den Technikern beziehungsweise IT-Spezialisten des Kunden wichtig, betont Heutschi.
Bei der Wahl der Technologiepartner setzt Go4mobile auf Vielfalt. Neben Marktführern wie Mobileiron hat das Unternehmen auch verschiedene Produkte kleinerer Anbieter im Angebot. Je nach Anwendungsszenario kann so die passende Lösung eingesetzt werden oder können bei Bedarf auch mehrere miteinander kombiniert werden. "Grundsätzlich möchten wir Marktführer, wenn es aber Anbieter aus dem europäischen Raum gibt, ist das für uns auch attraktiv", verrät Heutschi. So bietet Go4mobile Kunden etwa auch Lösungen von Sophos, Soti oder Blackberry an.
Von EMM zu UEM
Während es vor wenigen Jahren noch undenkbar war, sowohl Desktop als auch mobile Geräte über ein einziges System zu verwalten, ist dies heute problemlos möglich. "Sowohl Microsoft wie auch Apple haben ihre Betriebssysteme in den letzten Jahren für Management-Systeme geöffnet", so Heutschi. "Dadurch wurde es möglich, auch Windows-10-Geräte in die Management-Systeme anzubinden und die Möglichkeiten wachsen mit jedem OS-Release." Unified Endpoint Management (UEM), so der Oberbegriff für diesen Ansatz, bei dem die Verwaltung von Desktop-Geräten, Smartphones und Tablets aus einer einzigen Konsole möglich ist.
Microsoft bietet dabei mit Intune eine eigene Verwaltungslösung an. Dieser fehle es aber an Sicherheitskomponenten, erklärt Heutschi: "Plakativ gesagt handelt es sich bei Intune primär um ein Geräteverwaltungssystem. Für uns und unsere Kunden ist Informationssicherheit aber sehr wichtig, woran es bei Intune mangelt. Wir möchten sowohl die Verwaltung der Geräte als auch die Sicherheitsfunktionen aus einer Plattform anbieten können, weshalb wir nicht auf Intune setzen." Nutzt der Kunde allerdings die mobilen Office Apps von Microsoft, wird Intune zum Zwang, erklärt Heutschi weiter: "Deshalb gibt es Use Cases, wo wir beispielsweise über Mobileiron Intune ansteuern."
Kernthema Sicherheit
Das Thema Sicherheit ist bei Enterprise-Mobility-Lösungen vielfach ein Kernthema. Einerseits würden viele Unternehmen die Gefahren unterschätzen: "Die Bedrohungslage hat sich in den letzten Jahren massiv zugespitzt", so Heutschi. Andererseits wollen die Endnutzer möglichst wenig mit dem Thema Security in Berührung kommen. "Für uns stellt sich also die Frage: Wie mache ich ein System so sicher wie möglich, ohne dabei zu viele Hürden für den Nutzer einzubauen", erklärt Heutschi. Die Geräte sollten also möglichst einfach und spontan genutzt werden können, ohne mühsame und zeitraubende Login-Methoden, ohne dabei die Sicherheit der Geräte aufs Spiel zu setzen. "Je einfacher das System, desto eher benutze ich es spontan, etwa unterwegs im Zug", ist Heutschi überzeugt. Dabei gibt es verschiedene Ansätze: Remote Desktop, lokales Arbeiten, Cloud-Apps, um nur einige aufzuzählen. "Wir versuchen möglichst Lösungen zu finden, die auch offline-tauglich sind", verrät Heutschi. Gerade für Mitarbeiter im Aussendienst, insbesondere in der Industrie, ist eine konstante Internet- und damit auch Netzwerkanbindung nicht gegeben.
Ein zweites wichtiges Kernthema ist, so ist Heutschi überzeugt, auch die Tatsache, dass viele Mitarbeiter heute Doppelrollen einnehmen, also beispielsweise für verschiedene Unternehmen, oder nebenbei in der Politik tätig sind. Statt sich mit mehreren Smartphones oder Laptops herumzuschlagen, wollen diese ihre Geräte für alle Tätigkeiten verwenden. "Das ist heute alles möglich", so Heutschi. "Und zwar ohne Abstriche in Punkto Sicherheit und Usability machen zu müssen."
(swe)