Die Datenschutzgrundverordnung ist seit einem Quartal in Kraft, und
eine Untersuchung von Cliqz und Ghostery, die Daten von
Whotracks.me verwendet, hat die Verbreitung von Trackern verglichen – einen Monat vor und einen nach Inkrafttreten der DSGVO.
Ein Vergleich der Tracker-Verbreitung im April gegenüber Juli zeigt, dass kleine Werbetracker mit zwischen 18 und 31 Prozent sichtbar an Reichweite verloren haben. Facebook verzeichnet einen Rückgang von sieben Prozent. Der Marktführer
Google allerdings konnte seine Reichweite leicht um einen Prozent erhöhen.
Diese Entwicklung erklären die Studienautoren zum einen damit, dass Google wegen seiner umfangreichen Ressourcen alle Vorschriften einhalten kann und dass Google möglicherweise Verlage dazu gedrängt hat, die Zahl ihrer Adtech-Partner auf ihren Seiten zu reduzieren. Zum anderen trennen sich Webseiten manchmal lieber von kleineren Werbepartnern, um keine Strafen zu riskieren.
Auch ein US-EU-Vergleich zeichnet ein klares Bild: Während die durchschnittliche Trackerzahl pro europäischer Seite um 3,4 Prozent zurückging, stieg die Zahl in den USA im selben Zeitraum um gut 8 Prozent an.
Die meisten Tracker sitzen auf News-Seiten (12,4 im Schnitt pro Seite). Diese reduzierten sich um 7,5 Prozent. Auf E-Commerce-Portalen ist die Zahl der Tracker von durchschnittlich 9,5 auf 6,9 Prozent gesunken. Bei Banking-Seiten herrscht ein gegenläufiger Trend: Hier waren im Juli 7,4 Prozent mehr Tracker aktiv als im April.
Für die Untersuchung der Tracker-Entwicklung in der EU wurden die 2000 von Europäern am häufigsten besuchten Websites analysiert. Um die Reichweite beziehungsweise den relativen Marktanteil der Werbe-Tracker zu ermitteln, wurde über mehrere Monate untersucht, auf wie vielen Websites sie jeweils eingebunden waren. Dazu wurden rund 300 Millionen Seitenaufrufe und mehr als eine halbe Million Websites analysiert.
(rpg)