Sunrise hat scharfe Kritik an der Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) bezüglich des Vergabeprozesses für Frequenzblöcke geübt. Es geht, wie schon 2012 für das 4G-Netz ("Swiss IT Magazine"
berichtete), erneut um die Versteigerung von Lizenzen für Funkfrequenzen, bei welcher der Bund damals mehr als eine Milliarde Franken von den Telekom-Anbietern erhielt. Dieses Mal ist das geplante 5G-Netz das Konfliktobjekt, wie diverse Medien unter Berufung auf eine "SDA"-Meldung berichten.
Sunrise-Chef Olaf Swantee soll an einer Medienkonferenz mehrere Einwände gegen das Auktionsformat geäussert haben, mit dem der Bund die Frequenzblöcke vergibt. So wird angeprangert, dass gewisse Ressourcen gar nicht versteigert würden, ausserdem wurde die Ausgestaltung der Auktion kritisiert. Die Erfahrung mit den Schweizer Behörden sei, verglichen mit den Telekomregulatoren anderer Staaten, ernüchtern gewesen und die Einwände wären fast vollständig ignoriert worden, gab Swantee zu Protokoll.
Auch Salt äusserte sich kritisch zum Auktionsverfahren und sogar Swisscom, das, so
Sunrise, Profiteur der jetzigen Auktionsform sei, sieht Anpassungen als angebracht.
Die Comcom äussert sich derweil, dass die Anträge auf Änderungen geprüft werden würden. Anpassungen wären zu diesem Zeitpunkt noch kein Problem und könnten nachgeholt werden. Falls diese nicht dem Wunsch von Sunrise entsprächen, erwäge das Unternehmen aber eine Klage, so Swantee. Dies hat eine gewisse Tragweite, da ein solches Verfahren die Einführung des 5G-Standards erheblich verzögern würde, was im Interesse keiner der beteiligten Parteien wäre.
(win)