Das vernetzte Haus, seit vielen Jahren vor allem Zukunftsvision, wird auf einmal doch Realität: Nest Labs, seit 2013 ein Teil der Google-Mutter Alphabet, hat seine vieldiskutierte Produktreihe nun auch in der Schweiz lanciert – Kameras und Detektoren, deren Bilder und Informationen in der Nest-App (gratis für iOS und Android) zusammenlaufen und mit denen Nutzer ihre Wohnung oder ihr Haus von überall her überwachen können.
Nest Protect (139 Franken) ist ein Rauch- und Kohlenmonoxidmelder, der offenes Feuer, Motorbrände und Rauchgase erkennt und dem Nutzer meldet – bei Abwesenheit an das Smartphone. Ein ausgelöster Alarm lässt sich umgekehrt aus der Ferne auch wieder deaktivieren.
Cam Indoor (219 Franken) ist eine Webcam für Innenräume mit 1080p-Auflösung, Livestream- und Nachtsicht-Modus. Sie eignet sich beispielsweise, um Kinderzimmer im Auge zu behalten.
Fürs Aussengelände gibt es die Cam Outdoor (239 Franken). Diese ist wetterfest, lässt sich an jede Steckdose anschliessen und informiert den Nutzer bei festgestellten Bewegungen. Bei diesem Modell ist ein Lautsprecher eingebaut, um mögliche Eindringlinge vom Smartphone aus ansprechen und vertreiben zu können.
Cam IQ (399 Franken) ist eine weitere Kamera-Variante, die selbst Personen im Raum von Gegenständen unterscheiden und ihre Bewegung nachverfolgen kann. Auch sie bietet HD-Livebilder und hat einen Lautsprecher eingebaut, der durch Rausch- und Echounterdrückung für einen klaren, lauten Klang sorgen soll.
Zusätzlich bietet Next ein sogenanntes Aware-Abo (ab zehn Franken pro Monat) an. Es fügt den Geräten weitere Funktionen hinzu, etwa Videomitschnitt rund um die Uhr bis zu 30 Tage, automatische Clips mit auffälligen Sequenzen oder als Zeitraffer, aber auch eine intelligente Auswertung.
So ist damit eine Gesichtserkennung möglich, die – je nach gewünschter Einstellung – darauf hinweist, wenn bekannte Personen wie Familienmitglieder und Freunde oder aber Fremde im Haus sind. Auch Geräusche von Mensch und Tier unterscheidet die Software und identifiziert so etwa einen bellenden Hund.
Während die App über Apples App-Store und den Google Play Store erhältlich ist, wird die Hardware in der Schweiz unter anderem bei Digitec, Media Markt, Fust, Interdiscount und Brack.ch verkauft. Die Einrichtung über die Smartphone-App sollte ohne Hilfe möglich sein, kann aber auch über einen Installateur erfolgen.
Zwingend notwendig ist für das Nest-Universum eine funktionierende Internetverbindung und WLAN, um die Geräte miteinander zu verbinden und die Informationen weiterzuleiten.
Neben der reinen Überwachung, zur Sicherheit oder auch nur zur eigenen Beruhigung, ist eine Kombination mit Hard- und Software anderer Hersteller möglich. Darunter smarte LED-Leuchten von Philips, Osram und Lifx, um die Beleuchtung aus der Ferne zu steuern und den Energieverbrauch zu regeln, bestimmte Samsung-Haushaltsgeräte wie Saugroboter und Klimaanlagen, die Universal-Fernbedienung Logitech Harmonie, der Smart-Lautsprecher Google Home und Software diverser Anbieter, um Elektrogeräte im Haushalt zu überwachen und zu steuern.
Sämtliche Nest-Geräte orientieren sich im Design an elegant-minimalistische Dekorationsgegenstände, was Sinn macht: Sie wollen zwar alles sehen, selbst aber möglichst unentdeckt bleiben. Mehr Informationen unter
www.nest.com/ch.
(aa)