Die Österreicherin Daniela Kickl hat ein Buch mit dem Titel "Apple intern" veröffentlicht, in dem sie ihre Eindrücke aus ihrer Zeit als Apple-Angestellte schildert. Diese sind nicht gerade positiv. So berichtet Kickl, die drei Jahre in Apples Europazentrale in Irland gearbeitet hat, etwa von Bestrafungen für zu lange Krankenstände, eingeschränkten Zeiten von acht Minuten pro Tag für Toilettengänge und einem Arbeitsklima wie in einer Hühnerfabrik. Der Monatslohn der Österreicherin soll 1800 Euro pro Monat betragen haben. Kickl, die trotz Überqualifikation im Callcenter von
Apple gearbeitet hat, schreibt in ihrem Buch, dass sie bei Kundenanrufen immer dem gleichen Muster folgen musste. Etwaige Abweichungen sollen vom iPhone- und Mac-Hersteller unter Umständen gar sanktioniert worden sein. Und auch die Aufstiegschancen, die ihr von Apple bei der Einstellung versprochen wurden, sollen sich schnell als leere Versprechung herausgestellt haben.
Weiter kritisiert die Österreicherin, dass der Apple-Konzern sich gegenüber den Mitarbeitern starr und unflexibel gibt und so etwa Ferientage ohne Begründung nicht bewilligte. Jedoch erwartet das Unternehmen mit Hauptsitz in Cupertino von seinen Mitarbeitern genau das Gegenteil und soll im Falle von Kickl Wochenendschichten eingeführt haben, ohne die Angestellte über die Planänderung zu informieren. Zudem sollen laut Kickl Mitarbeiter teilweise alles versucht haben, um nicht in andere Abteilungen versetzt zu werden. Die Österreicherin schreibt, dass dies den Vorgesetzten nicht aufgefallen sei und sieht dies als Indiz für die Kluft, die zwischen den Vorgesetzten und Mitarbeitern bei
Apple herrscht. So soll auch nach einer internen Mitarbeiterbefragung, bei der die Zufriedenheit bei nur 30 Prozent des Teams lag, das Vorgesetztenteam ausgetauscht worden sein, ohne dass sich für die Angestellten etwas geändert haben soll.
Das Buch "Apple intern" gibt es ab sofort für rund 30 Franken. Der milliardenschwere Konzern aus Cupertino hat sich bis jetzt nicht über die Veröffentlichung des Buches beziehungsweise die darin enthaltenen Anschuldigungen geäussert.
(asp)