Noch Ende Januar 2017 war davon die Rede, dass die Schweizer Armee eine engere Zusammenarbeit mit dem Nato Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (CCDCoE) in Tallinn prüfe (Swiss IT Magazine
berichtete), um in Zukunft an Projekten des Nato-Kompetenzzentrums teilnehmen zu können. Offensichtlich rückt die Abwehr von Cyber-Angriffen für das Militär immer mehr in den Vordergrund, denn Guy Parmelin will dem Gesamtbundesrat noch in diesem Jahr einen Plan vorlegen, um den Bestand der militärischen Cyber-Abwehr bis 2020 zu verdreifachen, von gegenwärtig rund 50 Stellen auf über 150. Dies geht aus einem Interview des Bundesrates in der Print-Ausgabe von "Schweiz am Wochenende" hervor. Laut Parmelin stehe für die Armee jedoch der Schutz der eigenen Infrastrukturen im Vordergrund und es sei nicht vorgesehen, dass diese die gesamte Schweiz gegen Cyber-Angriffe schütze.
Ein Knackpunkt sei die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte, weil diese auch in der Privatwirtschaft begehrt seien. Darum könne er sich vorstellen, eine "Cyber-Rekrutenschule" ins Leben zu rufen. Gemäss Parmelin sei man bereits mit der ETH in Zürich und Lausanne im Gespräch, um in diesem Bereich eine Kooperation anzustreben. Zu den Kosten und dem dazu nötigen Budget äusserte sich Bundesrat Parmelin jedoch nicht. Er gab jedoch zu bedenken, dass die Ausgaben für die Armee allgemein erhöht werden müssten.
(luc)