Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG), eine unabhängige Interessenvertretung aller SAP-Anwender in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH), hat seine Mitgliederunternehmen zu ihren geplanten IT-Investitionen befragt. Demnach planen die Unternehmen, in diesem Jahr 4,9 Prozent mehr in die IT zu investieren. Betrachtet man allerdings nur die Antworten der 24 befragten Schweizer SAP-Anwenderunternehmen, ist die Investitionsbereitschaft im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent gesunken, während die Ausgaben für SAP-Produkte um 3,3 Prozent steigen sollen.
Abgesehen von den eigentlichen IT-Ausgaben wurde im Rahmen der Umfrage festgestellt, dass die Digitalisierung in den Schweizer Unternehmen angekommen ist. 62,5 Prozent der Befragten halten Investitionen in bestehende Geschäftsprozesse im Zusammenhang mit der digitalen Transformation für sehr wichtig bis wichtig. Dem stehen 51,7 Prozent in DACH gegenüber. In neue Geschäftsmodelle zu investieren ist für knapp 46 Prozent der Schweizer Organisationen sehr wichtig bis wichtig, was ebenfalls deutlich über dem Wert in DACH liegt (35,7 Prozent). Entsprechend fasst Christian Zumbach (Bild), DSAG-Vorstand für die Schweiz, zusammen: "Bei den Schweizer Unternehmen ist das digitale Niveau aktuell höher als in DACH. Sowohl was die Geschäftsprozesse als auch die Geschäftsmodelle betrifft." Doch nicht nur der Stellenwert von Investitionen wurde in der Schweiz erkannt, es sind auch konkrete Investitionen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation geplant. So wollen 43,9 Prozent der Schweizer Unternehmen in bestehende Geschäftsprozesse investieren (DACH 43,3 Prozent) und 27 Prozent in neue Geschäftsmodelle (DACH 20,2 Prozent). Getrieben werde die digitale Transformation in den Schweizer Firmen bei 4,2 Prozent der Befragten von der IT (DACH 10,8 Prozent) und bei 58,3 Prozent gemeinsam von IT und Fachbereichen (DACH 42,2 Prozent), so die DSAG weiter. Mit einer gemeinsamen Business- und IT-Roadmap planen 43,5 Prozent in der Schweiz, im Vergleich zu 35,7 Prozent in DACH. "Die Konsenskultur, die wir in der Schweiz mehrheitlich pflegen, kommt in diesem Ergebnis deutlich zum Ausdruck", kommentiert Christian Zumbach.
Bei den Investitionen in SAP-Produkte steht in der Schweiz die Business Suite als Haupt- oder mittlerer Investitionsbereich mit 65,2 Prozent an der Spitze (DACH 57,4). Gefolgt von S/4HANA (On-Premise) mit 54,5 Prozent bei den Haupt- und mittleren Investitionen (DACH 30,4 Prozent). Für S/4HANA (Cloud) planen immerhin 9,5 Prozent der Schweizer Unternehmen Hauptinvestitionen, und liegen damit deutlich vor DACH mit 1,3 Prozent Hauptinvestitionen. Während in DACH nur bei 1,9 Prozent der Befragten S/4HANA bereits im Einsatz ist, sind es in der Schweiz schon 8,3 Prozent. Für 2017 planen 4,2 Prozent den Umstieg. Eine Quote, die sich mit DACH deckt (4,1 Prozent). Auf die kommenden drei Jahre gesehen, präsentiert sich das Bild noch erfreulicher. Planen doch fast 30 Prozent (29,2) der Schweizer Unternehmen in dieser Zeitspanne auf S/4HANA umzusteigen (DACH 26,1 Prozent). Ab 2020 haben sogar 25 Prozent der Schweizer den Wechsel im Auge (DACH 20,1 Prozent). Aber immerhin 8,3 Prozent wollen auch weiter auf
SAP ERP 6.0 setzen. In DACH sind dies sogar 14,6 Prozent.
Bei der Relevanz der Cloud-Lösungen bei den Investitionen für 2017 liegt in der Schweiz Successfactors mit 10,6 Prozent als Haupt- und mittlere Investition vorn (DACH 11,8), gefolgt von Hybris (Commerce/Sales/Marketing) mit 18,1 Prozent (DACH 11,7). Die HANA Cloud Platform (HCP) kommt bei den mittleren Investitionen in der Schweiz immerhin auf 10 Prozent und damit auf mehr als doppelt so viel wie in DACH (4,4 Prozent). Mit der HANA Enterprise Cloud (HEC) planen in der Schweiz immerhin 10 Prozent als mittlere Investition. In DACH liegt dieser Wert nur knapp unter 2 Prozent (1,7). "Was Cloud-Projekte anbelangt, werden die Schweizer Unternehmen ihrem Ruf, zukunftsorientiert zu sein, wieder einmal gerecht", erläutert hierzu Christian Zumbach abschliessend.
(mw)