Intel hat 15 Prozent des Kartendienstes Here gekauft, der einst zu Nokia gehörte. Damit wird der Chipriese vierter grosser Anteileigner neben den deutschen Automobilkonzernen Audi, BMW und Daimler. Mit dem Kauf will Intel sein Engagement im Bereich Internet der Dinge sowie autonomes Fahren verstärken. "Autos werden künftig zu den intelligentesten und am stärksten vernetzten Geräten auf der Welt gehören", erklärt Intel-CEO Brian Krzanich zum Kauf des 15-Prozent-Anteils. "Wir freuen uns sehr, mit Here und seinen Partnern aus der Automobilbranche eine wichtige technologische Grundlage für vernetzte Fahrzeuge der Zukunft zu liefern."
Die Autokonzerne investierten in
Here, um im Bereich des autonomen Fahrens nicht von den Giganten Google und Apple anhängig zu sein. Intel will gemeinsam mit Here ein "Proof of Concept" für eine hochskalierbare Software-Architektur entwickeln. Dieses soll echtzeitnahe Aktualisierungen von hochauflösenden Karten für das hoch- und vollautomatisierte Fahren ermöglichen. "Hochauflösende Karten der nächsten Generation ermöglichen eine zentimetergenaue Lokaliserung von Fahrzeugen auf der Strasse. Dies erlaubt es ihnen, sich spurgenau zu positionieren und sicher autonom zu fahren", erklärt
Intel. Man werde die Architektur dann mit Audi, BMW und Daimler testen. Zudem würden Intel und Here planen, sie als ein integriertes Komplettpaket industrieweit verfügbar zu machen, das die Entwicklungszeit für Autohersteller verkürzt.
Darüber hinaus planen beide Unternehmen, strategische Optionen im Zusammenspiel von ortsbezogenen Informationen mit Edge-Computing-Geräten zu erörtern.
Die Übernahme soll im ersten Quartal 2017 abgeschlossen werden. Wie viel
Intel für die 15 Prozent zahlt, ist nicht bekannt. Audi, BMW und Daimler hatten 2015 gut 2,5 Milliarden Euro für
Here auf den Tisch gelegt. Nach Abschluss des Kaufs durch Intel wird Intel-Manager Doug Davis in den Aufsichtsrat von Here einziehen.
(mw)