Ende 2015 wurde die Berner Stadtregierung damit beauftragt im Rahmen der Erneuerung der Bürokommunikationsplattform der Stadtverwaltung eine Ablösungsstrategie von Microsoft- und Citrix-Produkten zu erarbeiten (Swiss IT Magazine
berichtete). Nun ist bekannt, wie viel das Projekt Potoss (Potenzialanalyse Open Source Software) kosten wird. Insgesamt werden dafür 843'000 Franken veranschlagt, 212'000 Franken für einen Nachkredit zum Globalbudget 2016 der Informatikdienste, 458'000 Franken für das Projekt im Globalbudget 2017 sowie ein interner Aufwand der Informatikdienste von 173'000 Franken. Der Berner Stadtrat (Bild) hat dem entsprechenden Kredit an seiner letzten Sitzung mit 49 zu 18 Stimmen zugestimmt.
Mit der Erarbeitung der Potenzialanalyse sollen bis Ende 2017 mindestens folgende Zielsetzungen erreicht werden: Die Erarbeitung von möglichen Umsetzungsszenarien, das Aufzeigen der einmaligen und wiederkehrenden Kosten, des Nutzens (Mehrwert) sowie der Risiken der jeweiligen Szenarien, die Schaffung von Transparenz, indem die Szenarien mit vergleichbaren Praxisbeispielen von erfolgreich umgesetzten Vorhaben belegt werden, sowie die Schaffung einer vollständigen und umfassenden Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen ab 2018. Über die Realisierungskosten ab 2018 kann heute derweil noch keine Aussage gemacht werden. "Sie gehen aber mit Sicherheit in die Millionen", heisst es in einem Vortrag zur Potenzialanalyse Open Source Software des Gemeinderates an den Stadtrat.
Der Open Source Förderverein CH Open zeigt sich in einer Medienmitteilung sehr erfreut "über das klare, politische Signal aus der Stadt Bern." Mit der Entwicklung eines Open-Source-Arbeitsplatzes könne der städtische Informatikdienst wichtiges Know-how zur Senkung von Herstellerabhängigkeiten aufbauen, heisst es. "Zur Unterstützung dieses wichtigen Vorhabens stellt der Verein CH Open sein Netzwerk in die Open Source Communities und zu Open-Source-Dienstleistern gerne zur Verfügung."
(mv)