Erpressungsfälle mit Ransomware häufen sich, insbesondere finden sich immer mehr Unternehmen unter den Opfern. Wie die Security-Spezis von Kaspersky Lab melden, waren zwischen April 2015 und März 2016 2,3 Millionen Anwender betroffen. Das sind beachtliche 18 Prozent mehr Fälle als in den zwölf Monaten zuvor. Darin eingeschlossen sind sowohl Fälle, bei denen der Rechner funktional ausser Kraft gesetzt wurde, wie auch jene, bei denen die Daten verschlüsselt wurden. Laut Kaspersky Lab ist insbesondere die letzte Gattung auf dem Vormarsch. Betrug der Anteil in der jüngsten Untersuchung 32 Prozent, lag dieser ein Jahr zuvor noch bei mageren 7 Prozent.
Wie die Sicherheitsexperten weiter festhalten, werden zudem immer mehr Unternehmensanwender Opfer von Crypto Ransomware. Ihr Anteil versechsfachte sich von 27'000 auf 159'000 Fälle. Business User werden von den Cyberkriminellen offenbar gezielt aufs Korn genommen. Entsprechend wird die Erpressungs-Software vermehrt über Phishing-Mail verteilt, die Unternehmensthemen wie Rechnungen, Quittungen oder Job-Angebote adressieren. Laut Kaspersky sind entsprechend auch die erpressten Beträge gestiegen, wohl in der Annahme, dass Unternehmen eher bereit und in der Lage sind, höhere Forderungen zu bezahlen als Privatanwender.
Wie es weiter heisst, sind einzelne Länder von Crypto-Erpressungen deutlich mehr betroffen als andere. So nennt Kaspersky Lab etwa konkret Italien und Deutschland, wo der Crypto-Anteil an allen Ransomware-Fällen bereits 90 Prozent betragen soll. Noch vor einem Jahr lag der Anteil gerade einmal bei 10 Prozent.
(rd)
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